Grabstein Bommers
Standort (Feld/Reihe/Nr.): 6/A/1-9
Die Grabstätte der alteingesessenen Familie Bommers liegt an prominenter Stelle, direkt am Hochkreuz. Sie ist mit 12,0 m mal 3,6 m die größte der Magistrale. Sie wird beherrscht von einer klassizistischen Steele, die 2,1 m breit und 3,3 m hoch ist. Die Steele, ädikulaähnlich gestaltet, präsentiert ein etwas verwittertes Relief (1,25 m breit und 1,5 m hoch) mit der Osterdarstellung des leeren Grabs: Rechts ein Engel, der einer trauernden Frau wohl zuruft: „Was sucht ihr Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier; er ist auferstanden“ (Lukas 24,5b6a). Auf die christliche Auferstehungshoffnung verweist auch der obere Abschluss der Steele, die ein Relief der aufgehenden (Christus-) Sonne zeigt. Der im zweiten Weltkrieg gefallene Josef Bommers war Träger des "Eisernen Kreuzes".
Material des Grabmals ist Muschelkalk. Das Relief weist Elemente des Jugendstils auf und dürfte um 1910 entstanden sein. Die Schrifttafeln sind offensichtlich später aufgebracht (vermutlich ausgetauscht) worden.
Inschrift:
Oberhalb des Reliefs steht:
FAMILIE BOMMERS
Auf dem Sockel des herauskragenden
Mittelteils der Steele sind vermerkt:
JOSEF BOMMERS JOSEF BOMMERS GERHARD BOMMERS
1870 – 1951 1826 – 1917 1863 – 1942
MARIA BOMMERS KATH. BOMMERS JOSEFINE BOMMERS
GEB. BUSCH GEB. MÜNKER GEB. SCHULTEN
1878 – 1952 1831 – 1907 1869 – 1956
JOSEF BOMMERS AUGUSTE BOMMERS
1919 – 1944 1900 – 1975
CARL PHILIPP
BOMMERS 2001
Auf den Tafeln der beiden Seitenteile des Steelensockels sind weitere Namen angegeben:
links rechts
GERTRUD BOMMERS SOPHIE BOMMERS
GEB. KLAUTH GEB. DREESBACH
1912 – 1996 1901 – 1966
PAUL BOMMERS CARL BOMMERS
1907 – 1998 1895 – 1994
Auf dem Grab liegen noch zwei 40x45 cm große Platten.
Die rechte Platte ist unleserlich, auf der linken steht:
KLAUS BOMMERS
1946 – 1963
INGRID BOMMERS
1942 – 2014
Der repräsentative Bommershof liegt in nordwestlicher Richtung der Ortsmitte von Osterath. Er steht unter Denkmalschutz und wird in der Denkmalliste der Stadt Meerbusch unter der Nr. 113 geführt. Zu ihm führt der „Bommershöfer Weg“. Die Mitglieder der Familie Bommers sind seit jeher in der Katholischen Ortsgemeinde sowie im katholisch geprägten Vereinsleben Osteraths tätig.
Die Projekgruppe empfiehlt, den Grabstein Bommers - unabhängig von einer Denkmalschutzregelung für die "Magistrale" - wegen seiner besonders ausdrucksvollen Gestaltung gem. DSchG - NRW gesondert unter Schutz zu stellen und in die Denkmalliste der Stadt Meerbusch einzutragen.
(Frage an die Heimatforschung: Was kann man sagen über die Bedeutung für die Siedlungsgeschichte und Ortsentwicklung und die familiären Verbindungen zu den anderen Höfen in Osterath, Strümp (Schnitterhof) und Lank? Wo wurden die Bommers vor 1917 beerdigt?)
Fotos und Literaturhinweise:
Foto: Falk Neefken
Weitere Fotos: Grabsteinliste
Literatur:
Klütsch 2013, S. 210
Kunze 2012, S. 160/61