Dr. Stephan Grüter wurde 1937 in Berlin geboren. Nach dem Abitur am Görres-Gymnasium in Düsseldorf studierte er Rechtswissenschaften in Münster, Marburg und Berlin und außerdem studierte er Verwaltungslehre in Speyer.
Nach dem 2. Juristischen Staatsexamen 1966 begann er seine berufliche Laufbahn als Regierungsassessor beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf. Später leitete er dort als Regierungsrat ein Dezernat, bis er 1970 zum 1. Beigeordneten der neu gegründeten Stadt Meerbusch gewählt wurde.
Zu seinen Aufgaben gehörte neben der Vertretung des Stadtdirektors die Leitung des Kultur- und Schulverwaltungsamtes, sowie des Rechts-, Personal- und Standesamts.
Die Stadtplanung der jungen Stadt Meerbusch und die Einbindung der Bürger in ein lebendiges Stadtleben lagen ihm dabei besonders am Herzen. Meerbusch sollte nicht nur eine Schlafstadt für die im Umfeld tätigen Menschen werden, es sollte sich vielmehr eine Identifikation des Einzelnen mit seiner Stadt entwickeln. So setzte er sich für eine Architektur ein, die der Stadt ein Gesicht geben sollte. Beispiele hierfür sind u.a. die Erhaltung und Renovierung alter Bauten, wie das Bildungszentrum "Alte Schule Osterath" und die Teloy-Mühle, mit denen ein Forum für vielfältige Aktivitäten, wie Kunstausstellungen und Konzerte, geschaffen wurde. Auch der Neubau des modernen Gymnasiums in Strümp ist von ihm mit beeinflusst worden.
Er engagierte sich sehr im Kampf um Meerbusch bei der kommunalen Neugliederung Anfang der 70er Jahre, bei der die Aufteilung und Auflösung der noch jungen Stadt nicht zuletzt durch seine intensive Arbeit auch im Bürgerkomitee "JA zu Meerbusch" erfolgreich verhindert werden konnte.
Als Mitbegründer des Meerbuscher Kulturkreises verstand er dessen Arbeit insbesondere als Mäzen und Förderer in allen Bereichen der Kunst, damit in Zeiten beschränkter öffentlicher Mittel aus Privatinitiative öffentliche Kunstförderung möglich gemacht werden kann. Hierbei wollte er ganz besonders sein Augenmerk auf junge Künstler gerichtet wissen. Als Delegierter im Städte- und Gemeindebund, und in dieser Funktion als Mitglied im Vorstand des Landesverbandes der deutschen Musikschulen, förderte er viele junge Leute.
Im Jahr 1982 ging er als Stadtdirektor nach Kaarst. Seinen Wohnsitz behielt er in Meerbusch und blieb dem Meerbuscher Kulturleben so eng verbunden, dass er 1983 den Vorsitz des Meerbuscher Kulturkreises übernahm.
In seiner Amtszeit initiierte er u.a. die Aktion "Brunnen für Meerbusch" und brachte die künstlerische Gestaltung von 3 Brunnen und ihren Standorten auf den Weg. Er sicherte durch Gewinnung vieler Bürger als Förderer ihrer Stadt die Finanzierung dieser Projekte. Daneben umfasste die Kunstförderung den Kauf von Bildern und die Durchführung vieler Konzerte und Vorträge.
Sein früher Tod im Jahr 1989 verhinderte, daß Dr. Stephan Grüter die Einweihung des "Marktbrunnens" in Lank und des "Nikolausbrunnens" in Osterath erlebte.
Am 27.08.2020 ist der Haupt-, Finanz und Wirtschaftsförderungsauschuss der Stadt Meerbusch in der Sitzung dem Vorschlag unseres 1. Vorsitzenden Dr. Lothar Beseler gefolgt und hat beschlossen, den Platz um die Teloy-Mühle und die Zuwegung in "Dr. Stephan-Grüter-Platz" zu benennen. Bisher wurde die "Teloy-Mühle" im Kataster unter der Lagebezeichnung: "Kemperallee 10" geführt.