Trauermal "Sechsfigurengruppe"

Standort (Feld/Reihe/Nr.): Auf der Wegkreuzung zwischen den Feldern 17,18, 21 und 22

g Osterath Brüll Trauermal 1                               g Osterath Brüll Trauermal 3

 

Das Trauermal besteht aus einem Betonsockel und darauf einer sechsteiligen geschwärzten Edelstahlfigur. Es hat eine Gesamthöhe von 350 cm. Der Durchmesser des Sockels misst 180 cm. Der Entwurf stammt von dem Meerbuscher Künstler Will Brüll.

Eine Inschrift hat das Trauermal nicht.

Auf zweistufigem Rundsockel aus Beton erheben sich aus geschwärztem Edelstahl sechs stark stilisierte säulenhafte Figuren mit gesenkten Köpfen. An Schultern, Armen und Händen sind sie zu einem Kreis miteinander verbunden. Brüll hatte das Trauermal als Zeichen der Versöhnung für einen Friedhof in Königsberg, heute Kaliningrad, entworfen. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht realisiert, so dass die Skulptur 1988 im neuen Teil des Osterather Friedhofs aufgestellt wurde. Dort markiert sie zugleich das Wegesystem und die Sichtachsen und wird so zu einem die Friedhofsanlage strukturierenden Element.

Das Trauermal ist ein außergewöhnliches Werk im Schaffen des in Meerbusch-Osterath lebenden Bildhauers, der für seine schwerelosen Raumplastiken aus poliertem Edelstahl bekannt wurde. Die "Sechsfigurengruppe", die keinen Bezug zur christlichen Ikonografie hat, ist charakteristisch für die Säkularisierung der Friedhofskultur im späten 20. Jahrhundert. 

Für die Unterschutzstellung als Denkmal sprechen "künstlerische Gründe" gem. DSchG - NRW §2 (1).

Die Projektgruppe empfiehlt, das Trauermal gem. DSchG - NRW unter Schutz zu stellen und es in die Denkmalliste der Stadt einzutragen.

 

Fotos und Literaturhinweise:

 

Fotos: Klütsch, Margot

 

Literatur:

Brüll 1995, S. 25

Klütsch 2010, S. 88

Klütsch 2013, S. 216-217