"Trauernde" von Will Hanebal

Standort: Feld 47, an der Ablagefläche für Blumen/Grabschmuck des Wiesengrabfeldes

g Büderich Trauermal Hanebal       Grabmal Hanebal existiert nicht mehr Kopie

Die 135 cm hohe Figur aus Diabas von dem Künstler Will Hanebal (1905 - 1981) verschmilzt zwei unterlebensgroße stilisierte Figuren eines Paares zu einer blockhaften Einheit. Der größere Mann beugt sich zu der Frau hinunter, die ihren Kopf auf seine Brust lehnt. Die Arme der beiden Figuren umfassen einander. Diese sind in ihrem Schmerz untrennbar miteinander verbunden und werden so zu einem allgemeinen Zeichen für Trauer.

Hanebal hat die Gestalten der Trauernden in seiner typischen kantigen Formensprache in klarer Linienführung gestaltet. Er schließt an die deutsche expressionistische Plastik eines Ernst Barlach an.

Die Skulptur "Trauernde" stand seit 1982 auf dem Hanebalschen Familiengrab. Nach dessen Auflassung wurde sie 2011 auf das Wiesenfeldgrabfeld des Büdericher Friedhofs transloziert. Die beiden trauernden Figuren haben keinen Bezug zur christlichen Ikonografie. Damit ist das Trauermal ein Beispiel konsequenter Säkularisierung , wie sie seit dem späteren 20. Jahrhundert auf Friedhöfen zu beobachten ist. Heute steht es an der zentralen Grabschmuckstelle für Urnengräber.

Will Hanebal lebte seit 1941 in Büderich, wo er 40 Jahre verbrachte und auf dem dortigen Friedhof begraben wurde. In Büderich verbindet man seinen Namen vor allem mit den Kreuzwegstationen rund um den Dyckhof.

Die Projektgruppe empfiehlt, das Trauermal gem. DSchG - NRW unter Schutz zu stellen und in die Denkmalliste der Stadt einzutragen. Es sollte geprüft werden, ob es Alternativen für den Standort (ehemalige Grabstelle mit einer Patenschaft?) gibt.

 

Foto und Literaturhinweise:

Foto (l.): Klütsch, Margot

Foto (r.) (ehemalige Grabstelle): Hellmich, Klaus

 

Literatur:

Klütsch 2013, S. 214 - 215

Klütsch 2009, S. 34

Hellmich 2006, S. 41

Waldhoff 2005, S. 68

Höffmann 1999, S. 66,74,77

 

Link

Arbeiten des Bildhauers Will Hanebal

Grabsteine