Auf großes Interesse stieß die Lesung aus dem Kriminalroman „Kati Küppers und der gefallene Kaplan“, die am 13. März im Alten Küsterhaus in Büderich stattfand. Es handelte sich um die erste Krimilesung im Veranstaltungsprogramm des Meerbuscher Kulturkreises.Der Ort war perfekt gewählt, denn der Schauplatz der Verbrechen ist eine katholische Gemeinde am Niederrhein.
Die Autorin Barbara Steuten lebt in Neuss und gliederte ihren Lesevortrag in vier Abschnitte. Zunächst stellte sie den fiktiven Ort Niederbroich vor, in dem die Protagonistin des Romans, Kati Küppers, mit ihrem Mann lebt und als Küsterin tätig ist. Zusammen mit ihrem Enkel Bene macht sie sich auf die Suche nach dem Mörder.
Nach einer Pause, in der die Hausherrin wie gewohnt ein Getränk anbot und die für Fragen an die Autorin und Gespräche untereinander genutzt wurde, führte Frau Steuten die Figur des Kommissars Rommerskirchen ein. Erfreulicherweise bedient dieser nicht das Klischee des bornierten Gegenspielers. Stattdessen handelt es sich um einen sympathischen, intelligenten jungen Mann, der gerade nach einer ersten gemeinsamen Wohnung mit seiner Freundin Rike sucht. Die er vielleicht in Niederbroich finden wird?
Abschließend las Barbara Steuten aus einem Kapitel, in dem die Metzgerei als Ort der Kommunikation und des Tratsches beschrieben wird. Die hier von einigen Dorfbewohnern geäußerten Ressentiments gegen Fremde lassen einen erschaudern.
Barbara Steuten geht es u.a. darum, durch ihre Romane beim Leser/Hörer so etwas wie Heimatgefühl entstehen zu lassen. Dies gelingt ihr hervorragend durch die Verwendung rheinischer Mundart, die sie lebendig spricht, und für die Region typischen Namen.
Insgesamt haben wir im Alten Küsterhaus einen unterhaltsamen und humorvollen Vortragsabend erlebt. Vielleicht treffen wir Barbara Steuten bei den Literaturtagen, die vom 19. bis 22. September 2024 in Meerbusch stattfinden, als teilnehmende Schriftstellerin wieder.
Christa Ahrens-Wilke