Aus Anlass des 50.Todestages von Ewald Mataré richtete die Stadt Meerbusch eine Mataré-Gedenkaustellung in der Stadtbücherei Meerbusch-Büderich aus.
Darüber hinaus nahm der Meerbuscher Kulturkreis e. v. dieses Datum zum Anlass, einen Mataré-Förderpreis in Höhe von 1000,00 € zu stiften.
In Begleitung von Sonja Mataré besuchten Dr. Lothar Beseler, Vorsitzender des MKK, Heribert Schween, stellvertretender Vorsitzender des MKK und Kunsthistorikerin Dr. Margot Klütsch am 6. Februar 2015 den „Rundgang" der Kunstakademie Düsseldorf und suchten aus vier Kandidaten schließlich Benjamin Zanon aus der Bildhauerklasse Richard Deacon als Preisträger aus. Zanon überzeugte mit einer großformatigen Skulptur und subtilen Zeichnungen, so dass Sonja Mataré den Förderpreis spontan um 200,00 € auf 1200,00 € erhöhte.
BENJAMIN ZANON – PREISVERGABE,
11.04.2015, Stadtbücherei Meerbusch
Die Preisverleihung fand am 11.04.2015 anlässlich der Vernissage der Mataré-Ausstellung in der Stadtbücherei Meerbusch-Büderich in Anwesenheit des Leiters Kulturausschusss der Stadt Meerbusch, Georg Neuhausen, statt. Auch Sonja Mataré gehörte zu den Gästen. Dr. Lothar Beseler erläuterte dem Publikum das Procedere der Findungskommission, Dr. Margot Klütsch hielt die Laudatio.
Im Folgenden einige Stichpunkte aus ihrer Rede zur Preisübergabe:
Benjamin Zanon, geb. 1981 in Lienz/Osttirol, gehört zu Matarés Urenkelgeneration. Er studierte zunächst in Wien Architektur und Philosophie. Bewarb sich an den Kunstakademien München und Düsseldorf, begann 2008 das Studium der Freien Kunst, das er im Februar 2015 als Meisterschüler von Richard Deacon abschloss. Er hatte 2011 und 2012 bereits Einzelausstellungen in München und Lienz, 2012 war er auf der Großen Kunstausstellung NRW im Museum Kunstpalast vertreten. Der Mataré-Preis ist übrigens nicht Zanons erster Preis. 2014 erhielt er das Stipendium des Management für Immobilien Essen (MfI).
Fast 100 Jahre also liegen zwischen Zanon und Mataré, trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten: Arbeit mit Holz, mit dem Material, s. „Hasenfuß" = Eichenstamm, den Zanon auf der Wiese vor der Akademie bearbeitete, Widerstand des Materials, unerwartete Astlöcher wie bei Mataré.
Begleitenden Zeichnungen, subtil mit Bleistift und Tusche, nicht realistisch, sondern ornamental, evozieren Struktur des Holzes, Jahresringe, Alter, Geschichte – individuelle Befragung der Natur
Auch Mataré suchte Strukturen, findet Ornamente, Organisches und Kristallines als verborgene Struktur der Natur im äußeren Erscheinungsbild.
Last but not least: Bezug und Beziehung zur Natur: „In seiner Arbeit reflektiert Zanon die Eindrücke und Gedanken, die während ausgedehnter Wanderungen an unterschiedlichen Orten entstehen. Umstände der Wanderung und Beschaffenheit der Orte spielen eine Rolle. Zanons subjektive Befindlichkeit beim Durchwandern fließt in die grafischen Arbeiten ein." (Portfolio Benjamin Zanon) Wir haben Benjamin Zanon als einen ruhigen, nachdenklichen, konsequent arbeitenden jungen Künstler kennen gelernt, der unbeirrt seinen Weg, abseits vom Mainstream, geht. Auch das würde Mataré sicher gefallen haben, der eine ganze Generation von Schülern zu zielstrebigem Arbeiten anhielt, ihnen aber auch die Freiheit der persönlichen Entfaltung ließ.
Wir sind sicher, den richtigen Preisträger gefunden zu haben und beglückwünschen Benjamin Zanon sehr herzlich zum Mataré-Förderpreis und wünschen ihm eine erfolgreiche Zukunft!
BENJAMIN ZANON –Ausstellung,
Vernissage 18.04.2015, 18.00 Uhr, Stadtbücherei Meerbusch
Außer dem Förderpreis wird Benjamin Zanon eine Auswahl seiner Papierarbeiten in einer Ausstellung in der Stadtbücherei Büderich zeigen. Zur Vernissage wird herzlich eingeladen.
FOTO: BENJAMIN ZANON UND SONJA MATARÉ
IN DER KUNSTAKADEMIE DÜSSELDORF, 6.02.2015
