Unter diesem Motto hat der Meerbuscher Kulturkreis e.V. (MKK) mit einer offenen Ideensammlung das Projekt „Kunstpfad Latumer See“ gestartet. Es bietet Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, das öffentlich zugängliche Naturschutzgebiet Latumer See im Meerbuscher Ortsteil Lank-Latum mit ausgewählten Kunstwerken zu gestalten. Die Besucher des Kunstpfads sollen sich an der Idylle des Sees und seiner Umgebung besonders erfreuen und die schätzenswerten Natur neu sehen und erleben. Das erfordert ein sensibles Vorgehen gegenüber der Natur, der Welt der Tiere und der Pflanzen.
Das Gebiet „Latumer See“, ein ehemaliger Baggersee, besteht aus einem größeren See mit einem ca. 1,5 km langem Rundweg mit zahlreichen Angelstellen des Fischereisportvereins Lank e.V. und Aussichtsplattformen. Mit ihm verbunden ist ein kleinerer See, der Laichplatz der Fische. Zu dem Naherholungsgebiet zwischen den beiden Seen, dem jüdischen Friedhof und der Uerdinger Straße gehört eine Wiese, die sich mit ihrem Baumbestand in das Kunstprojekt einbeziehen und als „Park“ gestalten lässt.
Der Vorsitzende des MKK stellte Anfang März 2018 das Projekt dem Kulturausschuss der Stadt vor: Für die Realisierung bedürfe es eines Zeitraums von 10 bis 20 Jahren. Öffentliche Gelder seien bislang nicht vorgesehen. Die Finanzierung werde sich vornehmlich auf Sponsoren und private Spenden stützen. Zunächst aber liege der Schwerpunkt auf der künstlerischen Ideensammlung.
Im Kulturausschuss stößt das Projekt auf großes Interesse. Die Rheinische Post berichtet und bleibt am Thema: „Jetzt sind Ideen gefragt“.
Der MKK startet auf seiner Homepage eine „offene Ideensammlung“. Vorgaben für die Einreichung von Ideen gibt es keine. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erklären sich damit einverstanden, dass der MKK die eingereichten Ideen der Öffentlichkeit im Internet vorstellt. Alle darüber hinausgehenden Rechte bleiben bei den Künstlern.
An der offenen Ideensammlung beteiligten sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus der Region und darüber hinaus mit zum Teil mehreren Ideen (Modelle, Fotos, Skizzen). Über deren Realisierung wird in den weiteren Phasen des Projekts entschieden. Die eingereichten Ideen sind in der Regel das Ergebnis einer direkten Auseinandersetzung der Künstlerinnen und Künstler mit dem Standort Latumer See, seiner Geschichte und seiner lokalen Ausstrahlung.
Im Dezember 2018 konstituierte sich eine „Projektgruppe“, die das Projekt begleitet und steuert:
Vorsitzender der Projektgruppe ist der Vorsitzende des MKK, stellv. Vorsitzender der Vorsitzende des Kulturausschusses des Rates.
Berater der Projektgruppe ist der Initiator des Projektes Ludwig Petry, der auch zu den Sitzungen eingeladen ist.
In Fragen der Auswahl der Kunstwerke und der Standorte lässt sie sich von einem „Gestaltungsbeirat“ beraten, in dem auch künstlerischer Sachverstand vertreten ist.
Die Verwaltung ist durch die Leiterin des Fachbereichs Kultur und den Leiter des Grünflächenamtes vertreten.
Um im Jubiläumsjahr „50 Jahre Meerbusch“ mit der Aufstellung der ersten Kunstobjekte beginnen zu können, hat die Projektgruppe Ende 2019 zusammen mit dem Gestaltungsbeirat sechs der über 40 eingereichten Ideen in die engere Wahl genommen und diese erste Auswahl am 4.12.2019 dem Kulturausschuss des Rates der Stadt Meerbusch vorgestellt.
Es sind folgende Kunstwerke (siehe Ideensammlung):
Der Kulturausschuss begrüßte die Auswahl und gab grünes Licht für die Realisierung. Die Presse informierte die Öffentlichkeit ausführlich. Die Rheinische Post vom 7. Dezember titelte: "So wird der Kunstpfad am Latumer See“
Im Januar/Februar 2020 nimmt die Projektgruppe Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern auf, um die weiteren Schritte abzuklären, damit 2020 das Projekt mit der Aufstellung der ersten Kunstwerke starten kann.
Als nächstes sind insbesondere die verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung zu klären, der Basis der schrittweisen Gestaltung des Kunstpfades in den nächsten Jahren. Es geht darum, Sponsoren, Spender, Paten und Leihgeber zu gewinnen. Auch über ein Crowdfunding wird nachgedacht, mit dem der MKK bereits gute Erfahrungen beim Projekt „Künstlerische Gestaltung der Einfahrt von Haus Meer“ gemacht hat. Vom 05.02.2020 - 06.03.2020 nimmt der MKK am Förderprojekt "Euer Projekt - Eure Stimme" teil. >> Für den Kunstpfad Latumer See abstimmen.
Auf Empfehlung des Rhein-Kreises Neuss und des Bereiches Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland als potentielle Unterstützer der Realisierung des Kunst- und Naturpfades hat ein renommiertes Büro für Landschaftsarchitektur im Auftrag des MKK und des Heimatkreises Lank einen Gestaltungsplan erstellt. Wesentlicher Inhalt des darin erhaltenen Konzeptes sind Standorte für mögliche Kunstinstallationen und Skulpturen unter Berücksichtigung der umgebenden Natur, vorhandener Blickachsen vom Wohngebiet und den Wanderwegen aus. Danach soll durch ein solitäres Kunstobjekt im Bereich des vorhandenen Parkplatzes ein attraktiver Auftakt des Kunstweges geschaffen werden, die übrigen, max. 9 weiteren Skulpturen, sollen sich wie eine Brosche rund um das Seeufer gruppieren.
Unabhängig davon hat die Stadt Meerbusch ein Gutachten zur landschaftsarchitektonischen und ökologischen Aufwertung des Areals Latumer See beauftragt. Ergänzend hierzu werden derzeit durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz und der Biologischen Station des Rhein-Kreises Neuss die vorhandenen Kartierungen für das Areal des Sees aktualisiert. Die finale Aktualisierung ist für Ende 2022/Anfang 2023 in Aussicht gestellt. Erst danach kann eine Beratung und Entscheidung in den politischen Gremien der Stadt darüber erfolgen, welche der gutachterlichen Empfehlungen umgesetzt werden.
Da nicht bekannt ist, ob die aktualisierten Kartierungen auch Einfluss auf den im Auftrag des MKK und Heimatkreis erstellten Gestaltungsplan für den Natur- und Kunstpfad haben, bleibt zunächst die Vorlage der Kartierung abzuwarten.
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