Kulturkreis Meerbusch

Dienstag, 11. November 2014 01:00

Kinderbuchautor liest in der Pastor-Jacobs-Schule in Lank

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In der Aula der Pastor-Jacobs-Schule fiebern alle Schüler dieser Grundschule am Freitagmorgen einem großen Ereignis entgegen. Sie erwarten heute den bekannten Kinderbuchautor Armin Pongs, der für alle Erst-, Zweit- und Drittklässler aus seinem Buch „Krokofil 1 – der Traumländer" vorlesen wird. Für die Viertklässler hat er das Buch „Krokofil 4 – Die Fahrt im Weltenwunderballon" im Gepäck. Dem Wunsch vom Autor wurde entsprochen und alle Kinder hatten etwas Grünes an: eine Hose, einen Pullover, T-shirt, Schuhe oder auch nur ein grünes Armband, genau wie Armin Pongs. Der Kinderbuchautor ist ein absoluter Profi, denn er schafft es immer wieder, die Kinder sehr geschickt einzubinden, dass sie sich selbst gar nicht durch andere Dinge ablenken lassen. Und sie wollen jetzt endlich hören, was das lustige Krokofil auf seiner Wanderschaft erlebt hat. Pongs arbeitet mit ganz raffinierten, klugen Tricks und schafft es, die Kinder eine Stunde lang in den Bann zu ziehen, die Spannung zu halten, indem er nicht nur liest, sondern die Kinder auch einbezieht, kurze Pausen einlegt, in denen die Kinder mitwirken können, er geht durch die Reihen und sucht den Blickkontakt zu einzelnen Kindern. Bevor er nun anfängt zu lesen, gibt er den Kindern noch einen kleinen Hinweis, dass es passieren kann, dass er sich vielleicht mal verspricht und statt „Krokofil" plötzlich „Krokodil" sagt. Wenn das passiert, dann würde er zehn Liegestütze machen. Und tatsächlich rufen die Kinderirgendwann am Ende der Geschichte „Krokodil" – „Du hast versprochen, zehn Liegestütze zu machen". Ja klar, macht er sie, denn „was man verspricht, dass muss man auch ..." die Kinder rufen: „halten". Und er hält sein Versprechen, holt aber vier Mädchen und Jungen nach vorn zur Unterstützung. Ja, Pongs weiß, wie es geht! Er ist einfach Profi, er hat nicht umsonst Psychologie und Soziologie studiert und schreibt seit 18 Jahren Kinderbücher. Er hat mit 28 Jahren angefangen, Bücher zu schreiben, macht dies seit 18 Jahren. Seine Frage: „Wie alt bin ich dann?" Am Ende der Geschichte fragt er die Kinder, ob sie irgendwelche Bilder von der Geschichte im Kopf haben.

Und dann fliegen die Hände hoch. Natürlich haben sie die unterschiedlichsten Bilder im Kopf. Nun wieder sein Frage: „Ja aber wieso, ich habe doch gar keine Bilder gezeigt?" Fazit: „Mit Lesen bekommt man Fantasie. Lesen macht reich. Wer viel liest, wird mal Lesemillionär." Das Lied vom Lesemillionär hatten alle Klassen schon im Vorfeld mit ihren Klassenlehrerinnen und ihrem Klassenlehrer einstudiert. Und denkt bitte dran: Ab sofort weniger Fernsehen gucken und weniger mit der Playstation arbeiten! Versprochen?
Aber Armin Pongs begnügt sich nicht nur mit dem Vorlesen aus seinem Buch, die Kinder lernen noch von ihm alles, was mit der Entstehung eines Buches zu tun hat. Begriffe prägen sich ein wie Schriftsteller, Autor, Illustrator, Lektor, Buchbinder und Verlag.
Und am Schluss zeigt Pongs den Kindern seine Schatzkiste, die er mitgebracht hat. Darin sind kleine Mondsteine mit Sternenstaub und Lesemuscheln am Band. Die Lesemuschel sollen die Kinder tragen, wenn sie in der Klasse vorlesen. Das Lesen geht dann viel besser.
Und am Ende der Lesestunde setzt er sich an den Ausgang der Aula auf einen kleinen Stuhl, verabschiedet jedes Kind mit Handschlag und einen Blick in die Augen, den sie - wie versprochen - erwidern, und jedes Kind darf sich aus seiner Schatzkiste einen kleinen Mondstein mit Sternenstaub nehmen. Ein Tipp von Pongs: „Legt ihn unter euer Kopfkissen und ihr werdet sehen, ihr habt keine bösen Träume mehr." Mittlerweile hat es die Schulleiterin Helga Cloeren schriftlich von Armin Pongs: „Sie alle waren einfach fantastisch: Die Schulleiterin, die Kinder, die Lehrerinnen und der einzige Lehrer und auch die liebevoll hergerichtete Schule, die eine große Wärme und Empathie ausstrahlt. Pongs erklärt die Pastor-Jacobs-Schule zu seiner Lieblingsschule. Das meint er ehrlich und legt großen Wert auf diesen Hinweis. Nach so einer großartigen Zusammenarbeit wird der Meerbuscher Kulturkreis, der dieses Projekt ins Leben gerufen hat, sicherlich auch ein weiteres Anschlussprogramm für die Pastor-Jacobs-Schule finanzieren. Und schon jetzt wird nach einer weiteren Grundschule gesucht, die Armin Pongs dann im ersten Halbjahr 2015 besuchen wird. Es war ein beeindruckender und faszinierender Vormittag, das fanden auch die Gäste in der letzten Reihe, der Vorstand des Meerbuscher Kulturkreises Heribert Schween und Steffi Valentin sowie ein MKK-Mitglied, Inge Grosse, die selbst bis vor einigen Jahren Lehrerin an dieser Schule gewesen ist.

Gelesen 4087 mal Letzte Änderung am Dienstag, 11. November 2014 14:25

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