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Die Auftakt-Veranstaltung des Kulturstammtisches des Meerbuscher Kulturkreises findet am 09. Februar um 18:00 Uhr im Hotel Osterather Hof statt. Die Journalistin Monika Götz wird an diesem Abend die Künstlerin Editha Hackspiel interviewen.

Hinweis: Diese Veranstaltung steht nicht im Programmflyer. Anlass für die Einladung von Editha Hackspiel ist ein YouTube-Film über das Treffen der Meerbuscher Künstlerin und Me­ral Al­ma, zweier Ab­sol­ven­tin­nen der Kunst­aka­de­mie in Düs­sel­dorf, die sich über die Ent­wick­lung der Kunst und die Her­aus­for­de­run­gen austauschen. Es wurde ein spannender, generationen-übergreifender Gedankenaustausch – schließlich trennen die beiden Künstlerinnen 60 Jahre. An dem Gespräch über die Erlebnisse an der Kunstakademie nahmen als Zuhörer Edi­tha Hack­spiels Toch­ter Eli­sa­beth Hack­spiel-Mi­kosch – Pro­fes­so­rin im Be­reich Fa­shion- und De­sign­ma­nage­ment – so­wie Wolf­gang Rols­ho­ven, der Baas der „Düsseldorfer Jonges“ teil.

Die Erinnerungen der 96jährigen Editha Hackspiel, die als äl­tes­tes Mit­glied des Ver­eins der Freun­de und För­de­rer der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf noch heute an deren Jah­res­ver­samm­lun­gen teil­nimmt, sind ein Ausflug in die Vergangenheit der auch gespickt ist mit An­ek­do­ten im Zu­sam­men­hang mit Gün­ter Grass und Jo­seph Beuys.

Die viel­fach aus­ge­zeich­ne­te Meis­ter­schü­le­rin und in der Kunst-Sze­ne sehr ge­frag­te 36jährige Meral Alma in­ter­es­sier­te sich besonders, wie das Stu­den­ten­le­ben der ge­bür­ti­gen Düs­sel­dor­fe­rin und Wahl-Meer­bu­sche­rin Edi­tha Hack­spiel in der Zeit von 1944 bis 1950 war. Am Ende des Gespräches  zeigte sich Meral Alma komplett von der Künstlerin Editha Hackspiel überzeugt und war voller Anerkennung für deren Lebensleistung.

Am Kulturstammtisch sind Auszüge dieses Gespäches per YouTube und in Anwesenheit der Künstlerin Editha Hackspiel zu erleben. Die Journalistin Monika Götz wird den Abend moderieren.

Der Eintritt ist frei. Bitte beachten Sie die 2G+ Regel. Um Anmeldung wird gebeten bei Christa Ahrens-Wilke, Telefon 02159/50543 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kulturstammtisch mit Editha Hackspiel
09.02.2022, 18:00 Uhr
Hotel Osterather Hof, Kirchplatz 30, 40670 Meerbusch

Sigrid Müller-Emsters

Freigegeben in Neues vom MKK

Editha Hackspiel: Gerade haben wir sie anlässlich ihres  90. Geburtstages geehrt, hatten wir heute das große Glück, sie als Ehrengast zu unserem 3. Stammtisch nach Büderich ins Groteburg's Börker Brauhaus einzuladen. Man merkte ihr an, dass sie selbst riesigen Spaß hatte, über ihr Leben und vor allem über ihre kreative Entwicklung von der Studentin an der Düsseldorfer Kunstakademie bis zur erfolgreichen Künstlerin. Voller Elan, mit lustigen Augen und immer einem verschmitzten Lächeln um die Mundwinkel ging sie auf die von Heribert Schween als Moderator gestellten Fragen ein, erzählte vom ersten Urlaub auf Mallorca, den ihr ihr Ehemann Wolfgang geschenkt hatte, damit sie dort nach langer Familienpause endlich ganz allein und in Ruhe malen konnte. Sie erzählte, wie sie danach dank der Unterstützung durch ihren Ehemann begonnen hatte, mit teilweise selbst gebastelten Arbeitsutensilien die ersten Radierungen zu fertigen.  

 

Meerbuscher Künstlerin Editha Hackspiel begeistert beim MKK-Kulturstammtisch mit Anekdoten aus ihrem Leben. In dem Video...

Posted by MKK Meerbuscher Kulturkreis e.V. on Mittwoch, 19. August 2015

Am Anfang besaßen sie noch keine Druckpresse. Aber sie wussten, dass die Realschule in ihrer Nähe einen hatte. Also marschierten sie mit ihren ersten Werken immer dort hin und so konnte sie irgendwann voller Stolz ihre allerersten Radierungen präsentieren. Sie tastete sich nach den ersten kleinen  Erfolgen immer weiter nach vorn, vertiefte sich schrittweise immer mehr in die hohe Kunst der Radierungen, wurde immer mutiger und auch perfekter, und schon recht bald stellten sich die ersten Erfolge ein. Doch bis zum großen Durchbruch dauerte es dann aber noch einige Jahre.

Nach dem Umzug nach Meerbusch malte sie Meerbuscher Ansichten in schwarz-weiß, es folgten Düsseldorfer Motive. Der nächste Schritt war dann, dass sie sich ans Kolorieren ihrer Bilder wagte und irgendwann kam sie auf die  gute Idee, dass eine Stadtansicht mit "Männekes", also mit Menschen noch viel interessanter sei. So entstanden dann Ansichten mit Schützenzügen, mit Martinszügen, mit spielenden Kindern. Doch nicht immer waren die Bilder ganz richtig: So sagte ihr mal ein Betrachter, dass das Bild falsch dargestellt sei, denn durch diese Straße ging gar kein Schützenzug. Oder ein anderes Mal beschwerte sich ein Schütze darüber, dass die "Matrosen nie vor den Sappeuren im Zug gingen!" Das hat sie aber locker weg gesteckt!

So wuchs die Sammlung der Bilder stetig, so dass die ersten  Bücher über Meerbuscher und Düsseldorfer Ansichten erschienen. Der nächste Schritt war, Kinder zu malen. Dies empfand sie als  sehr schwierig, weil Kinder nicht still sitzen können. Dann kam ihr die Idee, musizierende Kinder zu malen. Von diesem Plan überzeugte sie dann auch Ingrid Kuntze, die damalige Leiterin der Meerbuscher Musikschule. Denn musizierende Kinder zappeln nicht herum. Fortan malte sie in der Meerbuscher Musikschule.

In ihrem Elternhaus wurde Musik praktiziert, schon der Großvater und Urgroßvater waren mit der Musik beruflich verhaftet, nur sie wehrte sich mit Erfolg gegen das Spielen eines Instrumentes. Sie wollte immer nur malen! Im Verlauf ihrer Karriere fand sie dann auch Zutritt zu Konzerten in Benrath, später durfte sie zu den Proben in der Oper malen, und als dann die Tonhalle eröffnet wurde, war sie dort ständiger Gast bei den Generalproben. Aus dieser langen Schaffenszeit von 1947 bis 2009 entstand im Jahr 2010 das Buch "Die Düsseldorfer Symphoniker - Aus Liebe zur Musik", beobachtet und gezeichnet von Editha Hackspiel.

Bis zu 20 Probedrucke und ca. 2 Wochen dauert es bis ein Werk wirklich fertig ist. Die limitierte Auflage ihrer Radierungen beträgt in der Regel maximal 300 Stück. Die Kolorierung ist dann jedoch immer ein Unikat. "Ich habe in der Regel immer zwei Kolorierungen vorrätig, so dass ein Interessent auswählen kann."

"Die meisten Radierungen wurden von Japanern gekauft", Editha Hackspiel erzählt mit Humor von Japanern, die in ihrem Wohnzimmer saßen und sich sehr sehr viel Zeit gelassen haben, ihren Katalog durchzuschauen. Diese Zeit hat sie dann genutzt, um im Hintergrund zu sitzen und ihre Werke zu kolorieren. "Ich habe immer genug zu tun", schmunzelt sie. Das neueste und letzte Bild von ihr zeigt das Riesenrad in der Altstadt, eine kolorierte Radierung.

Doch nicht nur Radierungen bestimmen das Leben von Editha Hackspiel. Die Arbeit im Meerbuscher Kulturkreis und Meerbuscher Rat und viele Kunstprojekte begleiteten ihr Leben. So engagierte sie sich in ganz besonderem Maße für die vielen Brunnen in Meerbusch und konnte zu jedem Brunnen eine Anekdote berichten.

Aber Frau Hackspiel lebt nicht nur in der Vergangenheit. Sie setzt sich auch mit Gegenwart und den Veränderungen in der Kunstszene auseinander. "Wir mussten früher nur gut abmalen können" erzählt sie. Heutzutag weiß sie, dass von den Studenten der Kunstakademie verlangt wird, "immer etwas absolut Neues" zu erschaffen. Sie sagt dies voller Respekt vor der Jugend und gewinnt damit noch mehr Sympathiepunkte von ihreren Zuhörern.

Ihr Kommilitone Joseph Beuys hatte dies damals schon verstanden und wurde damit international berühmt. Als sie dies erzählt, schwingt leichte Wehmut in ihrer Stimme mit.

Aber es gibt noch viel zu tun. Damit sie noch viele weitere gute Ideen umsetzen und ihre vielen Pläne noch verwirklichen kann, hält sie sich fit durchs Schwimmen. Drei Mal wöchentlich geht sie ins Büdericher Schwimmbad und zieht dort immer jeweils 20 Minuten ihre Bahnen, - im Stil "Rückenschwimmen". "Das ist gut für die Halswirbelsäule. Deshalb bin ich auch noch in so guter körperlicher Verfassung", glaubt Editha Hackspiel. Die reiselustige Neunzigjährige plant übrigens auch bereits ihren nächsten Urlaub: eine Busreise nach Irland.

Mehr als eine Stunde erzählt Editha Hackspiel lebendig, fröhlich und voller Selbstironie von ihrem Leben - und die mehr als 30 Gäste des Meerbuscher Kulturstammtisches hängen gebannt an ihren Lippen und können nicht genug bekommen.

Weiterhin wünschen wir Editha Hackspiel viel Lebensfreude, viel Elan und Enthusiasmus, vor allem ganz viel Gesundheit!

Der MKK-Stammtisch endete mit einem Bericht über die nächsten Events durch den Vorstand.

Steffi Valentin und Monika Zehmisch

Freigegeben in Neues vom MKK
Montag, 03. August 2015 19:42

Editha Hackspiel wird 90 Jahre!

Der Meerbuscher Kulturkreis reiht sich in die große Schar der Gratulanten ein und wünscht Editha Hackspiel viel Glück und gute Gesundheit im neuen Lebensjahr. Wir sind ihr sehr verbunden und stolz auf die langjährige Zusammenarbeit im MKK.

Als Schatzmeisterin hatte sie großes Durchsetzungsvermögen und half dem Verein, immer wenn es um neue Projekte ging. Sie öffnete uns viele Türen und half, die Finanzierung zu sichern. Stolz ist sie auf das Glockenspiel am Deutschen Eck, das von ihr initiiert wurde. Beim Zustandekommen des Bildbands „Leben in Meerbusch“ hat sie die Drucklegung überwacht, damit ihre Farbradierungen auch möglichst echt wiedergegeben wurden. So konnte der MKK ein Werk veröffentlichen, das sehr gut ankam und in zweiter Auflage gedruckt wurde. Es gab kaum einen japanischen Gast in Meerbusch, der bei der Rückkehr nach Japan nicht mit einem Abstecher zu Editha Hackspiel dieses Werk erworben hat.

Begonnen hatte es 1972, als die Stadt Meerbusch eine Bildmappe „Meerbusch von Künstlern gesehen“ herausbrachte und sie hierfür ihre ersten Radierungen beisteuerte. Noch heute ist Editha Hackspiel aktiv am Kulturangebot des MKK interessiert. Bei ihrer Teilnahme an der letzten MKK-Reise haben wir mit ihr in Amsterdam vereinbart, den MKK Kulturstammtisch am 19. August 2015 in Grotenburg´s Börker Brauhaus mit ihr als Ehrengast zu gestalten. Wir freuen uns darauf und laden viele Besucher ein, den Abend mit ihr zu verbringen.

Freigegeben in Neues vom MKK

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