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Und immer wieder lockt es den MKK in den Park der Sinne

von Monika Zehmisch

Warum zeigen immer noch so viele Menschen ein so großes Interesse an diesem Kulturhof in Kaarst? Es sind nicht nur unsere Mitglieder, sondern auch viele Gäste, die gehört haben, dass es dort so naturverbunden, so unspektakulär, so rustikal und so friedlich zugeht. Das Gelände ist beliebt bei Familien mit Kindern. Hier können die Kleinen gefahrlos herumtoben. Die große Faszination ist und bleibt der Barfußpfad! Ich hab‘ ihn auch abgelaufen, aber muss feststellen, meine Füße sind an manchen Stellen zu „feinfühlig“. Das hat dann doch ganz schön wehgetan.

Am 12. August war der MKK mit 46 Personen im Park der Sinne. Wir hatten zwei Führungen hintereinander mit Helge Achenbach gebucht. Im letzten Jahr waren wir mehrere Male dort, und selbst wenn das Wetter mal nicht so Outdoor-geeignet ist, findet man gemütliche Innenräume wie das Kaminzimmer oder das Atelier von Armin Baumgarten. Während eines einstündigen Rundgangs erfuhren die Teilnehmer*innen viel Interessantes über die Entstehungsgeschichte, über kurz- und langfristig geplante Projekte und über die dort lebenden und arbeitenden Künstler*innen.

Auf unseren Wunsch hatten beide Gruppen die Möglichkeit, die Arbeiten der dort lebenden und arbeitenden ukrainischen Künstlerin Yuliia Balabukha kennenzulernen. Sie stellte uns ihre unterschiedlichsten Arbeiten vor, und erwähnte dabei, dass sie nun auch die Möglichkeit hat, in einer Kaarster Grundschule mit Kindern im Fach Kunst zu arbeiten. Vielleicht lässt sich dieses Model auch irgendwann auf Meerbuscher Grundschulen adaptieren.

Bei schönem Wetter strömen die Besucher nach Feierabend auf ihren Rädern auf den Hof, suchen sich irgendwo auf der großen Wiesenfläche eine Liege oder einen Stuhl aus, bestellen sich was zu trinken und/oder wählen was von den täglich angebotenen Speisen. Schnell und unkompliziert ist der Flammkuchen, der auf Holzbrettchen angeboten wird. Oder eine Pizza, Bratwurst, Hähnchenkeulen, leckere Rosmarinkartöffelchen und verschiedene Salate.

Am Wochenende steigen hier oft mehrere Partys gleichzeitig, ohne sich gegenseitig zu stören. Der Kulturhof oder Park der Sinne ist groß genug. Veranstaltungen über 150 Gäste wurden hier schon in der Vergangenheit gefeiert. Und Musik kann gestellt oder mitgebracht werden! Alles unkompliziert. Es gibt immer eine Lösung. Hier noch einige Informationen zu dort lebenden oder arbeitenden Personen:

Helge Achenbach, Projektleiter auf dem Kulturhof, hat in den letzten Jahren dank seiner vielen Ideen, die er mit seinem Team umsetzt, schon Bemerkenswertes aufgebaut. Aber er und seine Leute arbeiten immer wieder an neuen Ideen, sie holen neue Künstler auf den Hof, veranstalten Matineés mit namhaften Gästen wie z.B. Jacque Tilly, dem Erbauer der Mottowagen im Düsseldorfer Karnevalszug. Interviewt wurde er von Hans Onkelbach, ehemaliger Journalist der Rheinischen Post, heute Privatier.
Helge Achenbach ist unter die aktiven Maler gegangen. Seine Motive sind vorwiegend die Insel Lanzerote mit ihren Vulkanen.

Armin Baumgarten. Alle Skulpturen arbeitet Armin erst kleinformatig, danach erst im Großformat. Seine Bronze-Skulpturen sind sehr groß, z.B. Der Berg, Pferd und Reiter, verschiedene Köpfe, Insel, die Stehenden, die Sitzende, die Kniende, um nur einige zu nennen. Man findet sie auf dem gesamten Gelände.

Überall auf dem Hof, drinnen und draußen, stehen interessante Werke von Jems Robert Koko Bi, u.a. die „Diaspora“ (Der Begriff Diaspora, altgriechisch für „Zerstreuung“, bezeichnete ursprünglich eine Gruppe von Menschen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen mussten und über mehrere fremde Länder verstreut wurden).

Auf einer großen Wiese steht das Werk „MEANWHILE“ von Linda Nadji aus dem Iran. Es erhebt sich in vier Meter Höhe in Form zweier feingliedriger Hochsitze und offeriert Perspektivwechsel auf die Umgebung, die eigene Position und Konstitution. Linda Nadji studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie und lebt heute in Köln.

Direkt vorn auf der Wiese am Eingang befindet sich noch eine Leihgabe von Bernar Venet, die vielleicht irgendwann vom/oder für den Verein Culture Without Border gekauft werden kann.

Die direkt nach Ausbruch des Ukraine-Krieges geflüchtete Künstlerin Yuliia Balabukha hat hier ihr eigenes kleines Atelier, wo sie sehr unterschiedliche Bilder malt und auch das Kriegsgeschehen in ihrer Kunst verarbeitet.

Evelina Velkaite, litauische Künstlerin, lebt hier zeitweise. Auch von ihr findet man viele Bilder, z.B. im ehemaligen Kuhstall.

Und last not least ist die wohl bisher erfolgreichste Künstlerin Aicha Khorchid. Von ihr hängen großformatige Bilder in dem ehemaligen Kuhstall. Aicha, geboren in Pakistan, mit ihren Eltern über den Libanon nach Paris geflüchtet, hat hier im Park der Sinne einige Zeit gewohnt, lebt aber jetzt auf Mallorca. Nach einigen regionalen Einzelausstellungen beteiligte sich Aicha an mehreren Gruppenausstellungen im internationalen Kontext. Heute hängen einige ihrer Werke bereits in der Albertina Modern in Wien. Ihre Bilder, die ausnahmslos auf ihrer Biografie beruhen, werden mittlerweile schon recht hochpreisig gehandelt.

Ein herzliches Dankeschön an die gesamte aktive Mannschaft vom Park der Sinne. Alle Teilnehmer*innen waren total begeistert. Wir kommen bestimmt wieder.

Steffi Valentin