Meerbuscher Kulturkreis e.V.
Die Vereinsgeschichte des MKK
1980 gründete der damalige Erste Beigeordnete der Stadt Meerbusch und spätere Stadtdirektor von Kaarst, Dr. Stephan Grüter, gemeinsam mit dem FDP-Vorsitzenden Dr. Frid Muth und weiteren Mitstreitern den Meerbuscher Kulturkreis. Seit 1989 war Ernst Jürgen Kratz 1. Vorsitzender des MKK, bevor er den Stab 2001 an Dr. Lothar Beseler weiterreichte.
Alle Vorsitzenden leitete die Erkenntnis, dass die Beschäftigung mit Kunst und Kultur nicht allein Aufgabe der Kommune ist, sondern zuallererst die Menschen in Meerbusch angeht und von ihnen ausgehen sollte.
Die MKK-Vorsitzenden im Laufe der Jahre

Dr. Frid Muth, 1912 im pfälzischen Edigheim geboren, studierte in Heidelberg und München Volkswirtschaft, Geschichte, Germanistik und Zeitungswissenschaften.
Nach Gründung des Muth-Verlages in Düsseldorf zog er 1965 nach Meerbusch und widmete sich nebenberuflich der Kommunalpolitik.
1966 übernahm er den Parteivorsitz der F.D.P. in Meerbusch-Büderich und gründete 1970 den Meerbuscher Ortsverband der F.D.P. Gleichzeitig leitete er bis 1978 die F.D.P. Fraktion im Stadtrat.
Er war treibender Motor für die Gründung der Stadt Meerbusch, und sogar die Namensgebung nach ortsgeschichtlicher Bedeutung war Frid Muth zu verdanken.
1978 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Aufgrund seiner vielseitigen Wissensbereiche zeichnete er sich, neben den zahlreichen politischen Tätigkeiten, durch viele künstlerische und kulturelle Interessen aus.
1981 ergriff er die Initiative und gründete den Meerbuscher Kulturkreis e.V.
In seinem Hause fand die Gründungsversammlung mit folgenden Mitgliedern statt:
Siegfried am Brunnen, Jürgen Becker, Paul Fink, Dr. Stephan Grüter, Editha Hackspiel, Dr. Wolfgang Kühn, Ingrid und Eberhard Kuntze, Dr. Lilo und Dr. Frid Muth, Dr. F.J. Nicola, Ingeborg und Dr. Manfried Pilz, Prof. Claus-Peter Rast, Wolfgang Siebels
In der Gründungsversammlung wurde Dr. Frid Muth einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Mit großem Engagement leitete er den jungen Meerbuscher Kulturkreis und setzte sich aktiv und konkret für das kulturelle Geschehen in Meerbusch ein. Musik, Literatur, bildende Kunst, künstlerische Gestaltung in ortsgebundenen Bereichen der Stadt, Förderung junger Künstler waren Zielpunkte seiner Ideen, um sie mit den Gründungsmitgliedern durchzusetzen.
Unter seiner Führung haben in den ersten zwei Jahren viele Impulse auf dem kulturellen Gebiet stattgefunden, so daß 1983, als er seine Ämter niederlegte, sein Nachfolger Dr. Stephan Grüter ein gut vorbereitetes Feld vorfand. Bis zu seinem Tode blieb Dr. Muth Ehrenvorsitzender des MKK.
1983 siedelte er nach Baden-Baden um, wo er 1996 verstarb.

Dr. Stephan Grüter wurde 1937 in Berlin geboren. Nach dem Abitur am Görres-Gymnasium in Düsseldorf studierte er Rechtswissenschaften in Münster, Marburg und Berlin und außerdem studierte er Verwaltungslehre in Speyer.
Nach dem 2. Juristischen Staatsexamen 1966 begann er seine berufliche Laufbahn als Regierungsassessor beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf. Später leitete er dort als Regierungsrat ein Dezernat, bis er 1970 zum 1. Beigeordneten der neu gegründeten Stadt Meerbusch gewählt wurde.
Zu seinen Aufgaben gehörte neben der Vertretung des Stadtdirektors die Leitung des Kultur- und Schulverwaltungsamtes, sowie des Rechts-, Personal- und Standesamts.
Die Stadtplanung der jungen Stadt Meerbusch und die Einbindung der Bürger in ein lebendiges Stadtleben lagen ihm dabei besonders am Herzen. Meerbusch sollte nicht nur eine Schlafstadt für die im Umfeld tätigen Menschen werden, es sollte sich vielmehr eine Identifikation des Einzelnen mit seiner Stadt entwickeln. So setzte er sich für eine Architektur ein, die der Stadt ein Gesicht geben sollte. Beispiele hierfür sind u.a. die Erhaltung und Renovierung alter Bauten, wie das Bildungszentrum "Alte Schule Osterath" und die Teloy-Mühle, mit denen ein Forum für vielfältige Aktivitäten, wie Kunstausstellungen und Konzerte, geschaffen wurde. Auch der Neubau des modernen Gymnasiums in Strümp ist von ihm mit beeinflusst worden.
Er engagierte sich sehr im Kampf um Meerbusch bei der kommunalen Neugliederung Anfang der 70er Jahre, bei der die Aufteilung und Auflösung der noch jungen Stadt nicht zuletzt durch seine intensive Arbeit auch im Bürgerkomitee "JA zu Meerbusch" erfolgreich verhindert werden konnte.
Als Mitbegründer des Meerbuscher Kulturkreises verstand er dessen Arbeit insbesondere als Mäzen und Förderer in allen Bereichen der Kunst, damit in Zeiten beschränkter öffentlicher Mittel aus Privatinitiative öffentliche Kunstförderung möglich gemacht werden kann. Hierbei wollte er ganz besonders sein Augenmerk auf junge Künstler gerichtet wissen. Als Delegierter im Städte- und Gemeindebund, und in dieser Funktion als Mitglied im Vorstand des Landesverbandes der deutschen Musikschulen, förderte er viele junge Leute.
Im Jahr 1982 ging er als Stadtdirektor nach Kaarst. Seinen Wohnsitz behielt er in Meerbusch und blieb dem Meerbuscher Kulturleben so eng verbunden, dass er 1983 den Vorsitz des Meerbuscher Kulturkreises übernahm.
In seiner Amtszeit initiierte er u.a. die Aktion "Brunnen für Meerbusch" und brachte die künstlerische Gestaltung von 3 Brunnen und ihren Standorten auf den Weg. Er sicherte durch Gewinnung vieler Bürger als Förderer ihrer Stadt die Finanzierung dieser Projekte. Daneben umfasste die Kunstförderung den Kauf von Bildern und die Durchführung vieler Konzerte und Vorträge.
Sein früher Tod im Jahr 1989 verhinderte, daß Dr. Stephan Grüter die Einweihung des "Marktbrunnens" in Lank und des "Nikolausbrunnens" in Osterath erlebte.
Am 27.08.2020 ist der Haupt-, Finanz und Wirtschaftsförderungsauschuss der Stadt Meerbusch in der Sitzung dem Vorschlag unseres 1. Vorsitzenden Dr. Lothar Beseler gefolgt und hat beschlossen, den Platz um die Teloy-Mühle und die Zuwegung in "Dr. Stephan-Grüter-Platz" zu benennen. Bisher wurde die "Teloy-Mühle" im Kataster unter der Lagebezeichnung: "Kemperallee 10" geführt.

Ernst Jürgen Kratz wurde 1935 in Düsseldorf geboren. Die Kriegsereignisse erlaubten keinen geregelten Schulbesuch, der schließlich durch einen 4 1/2 Jahre währenden Sanatoriums-Aufenthalt in der Schweiz (Davos) vom Frühjahr 1944 an völlig entfiel. Nach Rückkehr zu seiner Familie in Düsseldorf im Oktober 1948 folgte eine Ausbildung am Lessing-Gymnasium bis zum Abitur im Frühjahr 1955, unterbrochen durch einen einjährigen Studienaufenthalt 1952/53 mit abschließendem High-School-Diplom in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Kratz studierte Jura in Heidelberg und Bonn bis zur ersten juristischen Staatsprüfung im Winter 1959. Innerhalb der Studienzeit war er aufgrund eines wirtschafts-wissenschaftlichen Stipendiums sieben Monate in Kopenhagen. Die Referendarzeit verbrachte Kratz in Düsseldorf und in Berlin. Am 13. Dezember 1964 bestand er die zweite juristische Staatsprüfung.
Seit dem 2. Januar 1965 war Kratz im richterlichen Dienst des Landes NRW, den er mit auslaufenden Monat Oktober 2000 durch Pensionierung als Vizepräsident des Oberlandesgerichts Düsseldorf beendete. Er war auf nahezu allen Bereichen tätig, die ein Richter erleben kann: in richterlicher Tätigkeit zuletzt als Vorsitzender eines Senats, in der Gerichtsverwaltung, in der Richterausbildung über Jahrzehnte als Arbeitsgemeinschaftsleiter und als Prüfer im ersten und zweiten Staatsexamen, als Vorsitzender des Justizprüfungsamtes, als Mitglied richterlicher Mitbestimmungsgremien, langjährig als Geschäftsführer des Deutschen Richterbundes und Mitglied des Vorstands, als Gründungsmitglied der Juristischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und in beratenden Gremien der CDU, dort bis in die jüngste Zeit als Mitglied des Bundesparteigerichts. Bis zum 30. 11. 2020 war Kratz über mehrere Jahrzehnte für die Ärztekammer Nordrhein tätig, zunächst in der Ethik-Kommission für klinische Forschung am Menschen, nachfolgend in der Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler.
Für seine zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde ihm 2004 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Zu diesen Tätigkeiten gehörte über zwölf Jahre, von 1989 bis 2001, d.h. zwischen den Amtszeiten der Vorsitzenden Dr. Stephan Grüter und Dr. Lothar Beseler, der Vorsitz im Meerbuscher Kulturkreis, näher geschildert in der Gedenkschrift des Vereins zum 40-jährigen Engagement für Kunst und Kultur. Für den MKK ist Ernst Jürgen Kratz aktuell im Beirat aktiv.
Kratz zeichnet und malt, dies täglich seit einer Zeit, in der er noch nicht schreiben konnte.
Er ist seit 1965 mit Marinna Kratz geb. Kölchens verheiratet. Sie haben zwei Söhne und sieben Enkelkinder.

Dr. Lothar Beseler wurde 1942 in Essen geboren und zog nach der Flucht aus Ostpreußen mit seiner Familie nach Salzgitter-Bad.
Nach dem Tod seines Vaters 1948 wurde er von Freunden seines Vater im Norden Deutschlands aufgenommen. 1955 ging er wieder zurück zur Familie in Salzgitter-Bad und von dort auf ein Gymnasium in Wolfenbüttel. Nach dem Abitur und einer Bundeswehrzeit begann er 1964 das Jurastudium an der Universität Bonn. 1973 legte er das 2. Staatsexamen ab und trat seinen Dienst in der Arbeitsgerichtsbarkeit an. 1987 wechselte er als Direktor des Arbeitsgerichts Wesel zum Landesarbeitsgericht Düsseldorf und war dort bis zu seiner Pensionierung 2007 tätig.
Beseler setzte sich für den Aufbau der Arbeitsgerichtsbarkeit in Brandenburg ein; er war 1991 als Richter am Arbeitsgericht Potsdam eingesetzt. Nach seinem Ausscheiden als Richter ist er bis heute als Rechtsanwalt tätig.
Neben seiner beruflichen Laufbahn als Richter und heute als Rechtsanwalt, in der er auch Seminare hält und als Fachautor geschätzt wird, engagierte sich Beseler in der politischen und sozialen Landschaft Meerbuschs.
Von 1979 bis 1999 war er Mitglied des Rates der Stadt Meerbusch und in verschiedenen politischen Ämtern tätig, unter anderem als Bürgermeister von 1989 bis 1994; zuvor und danach war er stv. Bürgermeister.
1991 wurde er mit der Ehrennadel der Stadt Meerbusch ausgezeichnet, 1995 erhielt er das Bundesverdienstkreuz und 2001 den Ehrenring der Stadt Meerbusch. Zudem unterstützte er in den neuen Ländern Städtepartnerschaften mit Blankenburg und Wittenberge; außerdem gründet er mit den Förderverein Meerbusch/Fouesnant.
Seit 2001 ist er Vorsitzender des Meerbuscher Kulturkreises, wo er sich mit seinem engagierten Team für die Förderung von Kunst, Kultur und Bildung in der Region einsetzt. Unter seiner Leitung hat der MKK zahlreiche Veranstaltungen und Reisen organisiert, die den Horizont seiner Mitglieder erweitern und das kulturelle Leben in Meerbusch bereichern.
Beseler ist bekannt für seine freundliche, wertschätzende Art und seine Fähigkeit, Menschen für ehrenamtliches Engagement zu motivieren. Er verfolgt die Vision, Meerbusch zu einem Ort des Zusammenhalts und der kulturellen Entfaltung zu machen.
Lothar Beseler ist auch als Vorsitzender des Vorstandes der BürgerStiftung „Wir für Meerbusch“, als Präsident des Martinskomitees in Strümp und als Vorsitzender Fördervereins Meerbusch-Fouesnant aktiv. 2024 wurde ihm vom Heimatkreis Lank die Jacobsleiter verliehen.
Seine Lebensphilosophie, dass wir durch das Geben mehr Leben und Erfüllung finden, prägt sein fortwährendes Engagement für die Gemeinschaft.