Kulturkreis Meerbusch

Sonntag, 13. August 2023 22:45

Führung über die Insel Hombroich

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Die Insel Hombroich erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit beim MKK. Nach einem Besuch am 1. April standen jetzt zwei weitere parallele Führungen an, die von Brigitte Salem und Dorothee Spelberg übernommen wurden. Und wie schon am 1. April so war es ein total verregneter 27. Juli! Doch der Wetterbericht hatte uns vorgewarnt, so dass alle Teilnehmer*innen perfekt in Regenkleidung gehüllt und trotzdem froh gelaunt erschienen waren. Und die gute Laune hielt auch bis zum Ende der Führungen an; wir hatten sogar Glück, denn es hellte sich im Laufe der zwei Stunden immer mehr auf. Aber auch wenn es durchgängig geregnet hätte, wäre die Stimmung nicht auf ein Tief abgestürzt! ?

Das 1987 eröffnete Museum Insel Hombroich umfasst ein Landschaftsschutzareal von 25 ha und ist ein reines Tageslichtmuseum mit zehn begehbaren, teils als Ausstellungsgebäude genutzten Skulpturen, die aber zurzeit teilweise wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen waren. Gründer und Mäzen ist Karl-Heinz Müller, ein ehemaliger wohlhabender Industriemakler mit großer Vorliebe zur Kunst. Der Düsseldorfer hatte das Areal in den 1980er Jahren gekauft, seine hochrangige Kunstsammlung eingebracht, Künstler wie Gotthard Graubner und Erwin Heerich um sich versammelt und vor 30 Jahren das "Museum Insel Hombroich", wie es offiziell heißt, eröffnet. Was der Realisierung eines Lebenstraums gleichkam und ihm im Tod verbunden bleibt, denn Müller wurde 2007 auf "seiner" Insel begraben.

Aber auch Werke von Hans Arp, Alexander Calder, Paul Cézanne, Eduardo Chillida, Lovis Corinth, Jean Fautrier, Alberto Giacometti, Yves Klein, Gustav Klimt, Henri Matisse, Rembrandt van Rijn fanden einen Platz hier auf der Insel.
Erwin Heerich, Gotthard Graubner und Anatol Herzfeld gehören zu den Gründern der Insel. Anatol Herzfeld, ein ehemaliger Düsseldorfer Verkehrspolizist, hat bis zu seinem Tod (2019) hier gelebt und als Bildhauer gearbeitet (Müller Raum war sein Atelier). Anatol schuf die Skulpturen auf dem Gelände vor den Augen der Besucher des Freilichtmuseums. Seine Skulpturen waren aus Holz, Stein oder Eisen, alle kann man auf der Insel entdecken.

Besonders herauszuheben ist Das Rosa Haus. Es wurde 1816 von Peter de Weerth aus Elberfeld, der als reichster Kaufmann in Wuppertal galt, in Form einer Villa in einem großen Park errichtet. Heute ist die Villa im Eigentum der Stiftung Insel Hombroich. Im Jahr 2020 erhielt sie den Großen Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland.
Geschäftsführer der Stiftung ist seit dem 1. Januar 2022 der ehemalige Direktor des MARTA Herford, Roland Nachtigäller.

Unsere beiden geführten Spaziergänge waren wegen der groß angelegten Sanierungen etwas eingeschränkt, doch am Ende waren es doch zwei Stunden, die unsere beiden Inselexpertinnen mit vielen Informationen füllen konnten.

Was noch erwähnenswert ist: Seitens der Verwaltung wurde darauf hingewiesen, dass bereits jetzt ein großer Rundweg mit neuen Blickachsen eingerichtet worden ist. Über diesen sind ca. zwei Drittel des Geländes begehbar. Auf der alten Flussinsel, die von den Baumaßnahmen gänzlich unberührt bleibt, kann wie bisher die Natur genossen werden. Im dortigen Atelierhaus sind während der Bauphase wechselnde Ausstellungen mit Werken und Objekten aus der Sammlung zu sehen.

Auch wenn die meisten der Teilnehmer Insel Hombroich schon einmal oder mehrfach besucht haben, so verändert sich die Insel mit jeder wechselnden Jahreszeit. Und alle Teilnehmer waren sich am Ende einig: Die Insel Hombroich bei Regen hat etwas ganz Besonderes, etwas Mystisches! Und trotz des Regens war es möglich, sich gefahrlos auf den angelegten Kieselwegen fortzubewegen.

Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der MKK die Insel Hombroich besucht hat. Die Sanierung wird viele umweltrelevante Baumaßnahmen beinhalten und noch einige Zeit dauern. Man kann gespannt sein, wie sich die Insel nach Abschluss der Sanierung präsentieren wird. Aber was bleibt, ist ein dynamisches, vielfältiges Zusammenspiel von Kunst, Natur, Bauwerken, Sammlungen, Archiven und Menschen. Daran wird sich nichts ändern!

Am Ende freuten sich alle auf die „Rheinische Brotzeit“, wie ich dieses rustikale Büffet in der Cafeteria gern nenne. Sie kommt immer wieder bei den Besuchern gut an, obwohl auch bei diesem Besuch leider das Griebenschmalz fehlte. Wahrscheinlich ist es vom Speiseplan genommen worden, da nicht nachhaltig und gesund!

Steffi Valentin

Gelesen 414 mal Letzte Änderung am Sonntag, 13. August 2023 22:52

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