Grabstätte der katholischen Seelsorger

Standort (Feld/Reihe/Nr.): 7/I/1-5  (Rondell in der Mitte zwischen den Feldern 6 und 7)

 

gimp priestergrab2 bued   FhB Seelsorger Kirschbaum  FhB Seelsorger Kotschy

 

Die Grabstätte befindet sich auf einem Rondell in der Mitte des 1873 in Betrieb genommenen Friedhofteils und liegt in der Blickachse vom Eingang Brühler Weg ins Friedhofsinnere.  An dieser Stelle stand bis 1973 ein barockes Hochkreuz, das heute auf dem Vorfeld der Kapelle Niederdonk zu sehen ist. Dieses Kreuz stand vorher am früheren Kloster Meer (ob es ursprünglich von dort stammt, ist nicht belegt).

Das Kreuz des Priestergrabes aus grauem belgischem Granit hat die Maße: 215 cm (H), 106 cm (B) und 46 cm (T).

Inschriften:

Auf der Rückseite: HIER RUHEN DIE VERSTORBENEN SEELSORGER VON BÜDERICH 

Auf den fünf Tafeln vor dem Kreuz (von links nach rechs) befinden sich die Namen: Christian Hoven Pfarrer u. Definitor, Dechand Josef Kotschy, Pfarrer Dr. theol. & phil. Johannes Kirschbaum, Kaplan Knaup und Pfarrer Leonhard Lejoly

Die Grabstätte der katholischen Seelsorger von Büderich ziehrt ein Grabstein in der Form eines angedeuteten Kreuzes mit  mehreren davor liegenden Grabplatten. Das Kreuz aus belgischem Granit wurde von dem Düsseldorfer Bildhauer und Steinmetzmeister Josef Müller geschaffen und zeigt die Abendmahlszene mit stark stilisierten Figuren. In der Mitte des Querbalkens sitzt Jesus am Tisch mit dem Brot in den Händen, begleitet seitlich von jeweils zwei Jüngern. Auf dem oberen und unterem Balken stehen jeweils vier Jünger frontal nebeneinander. 

Die Aktenlage über die erste hier vorgenommene Bestattung ist nicht eindeutig, auch wenn die Grabplatte für Pfarrer und Definitor Christian Hoven, gest. 1873, dies nahelegt.  Die weiteren Grabsteine weisen u.a. auf den in Rom zum Priester geweihten und von 1892 bis 1919 in Büderich tätigen Pfarrer Dr. Johannes Kirschbaum, auf den bei einem Bombenangriff Ende des 2. Weltkrieges im Alter von 37 Jahren in der Kaplanei ums Leben gekommene Kaplan Wilhelm Knaup und auf den aus Oberschlesien stammenden und nach dem zweiten Weltkrieg bis 1956 in Büderich wirkenden Dechanten Josef Kotschy hin. An Johannes Kirschbaum erinnert auch ein Straßenname in Büderich. 

Inschriften:

auf der Tafel ganz links:

Hier ruht

der Hochwüdige Herr

Christian Hoven

Pfarrer u. Definitor

geb. 1805, Priester 1830

Pfarrer in Büderich 1848

starb daselbst 20. Jan. 1873

r.i.p.

auf der Tafel links:

Hier ruht

Dechant

Josef Kotschy

*7.6.1889

in Oberschlesien

†4.3.1956

in Büderich

  

auf der mittleren Tafel:

Hier ruht 

der Hochwürdige Herr

Pfarrer von Büderich

Dr. theol. & phil.

Johannes Kirschbaum

geboren zu Oberpleis 15.9.1844

geweiht zu Rom 27.3.1869

Pfarrer von Büderich seit 9.8.1892

gestorben 2.3.1919

Er ruhe in Frieden!

Bete für seine Seelenruhe!

Tafel rechts:

KAPLAN

W. KNAUP

GEB.5.11.1907

GEST. 23.3.1945

 

Tafel ganz rechts:  

Hier ruht

der Hochw. Herr Pfarrer

Leonhard Lejoly

* 9.7.1874

† 2.6.1947

R.I.P

Die Grabstätte mit dem angedeuteten Kreuz in der Mitte und den Gedenktafeln davor legen Zeugnis ab von der Entwicklung des katholischen Gemeindelebens in Büderich ab dem 19. Jahrhundert.

Der Düsseldorfer Steinbildhauer Josef Müller, von dem das Kreuz stammt, hat etliche Grabdenkmäler entworfen und dafür Auszeichnungen erhalten. Müller führte auch Großaufträge für Künstlerkollegen wie Christian Megert und Erwin Heerich aus.

Die Projektgruppe empfiehlt, das Kreuz für die katholischen Seelsorger und die dazugehörigen Gedenkplatten gem. DSchG - NRW unter Schutz zu stellen und in die Denkmalliste der Stadt Meerbusch einzutragen.

Fotos und Literaturhinweise:

Fotos: Petry, Ludwig

 

Literatur:

Hellmich 2010, S. 103-104

Hellmich 2006, S. 38-39

Höffmann 2002, S. 173 - 185

Klütsch 2010, S. 63 (zum heute auf dem Vorplatz der Niederdonker Kapelle stehenden Barockkreuz, das ursprünglich auf dem Priestergrab des Büdericher Friedhofs stand)

Kunze 2011, S. 30-31

 

Links

Grabsteine