Grabstein Franke 

Standort (Feld/Reihe/Nr.): III/L/15-16

Karl Franke Grabstein Franke Strümp easyHDR BASIC 2

Bei diesem Grabstein aus dem Jahr 1996 handelt es sich um einen 145 cm hohen und ca. 50 cm breiten Sandstein mit einer Bronzeinschrift (für Maria Franke).

Inschrift:

KARL  FRANKE

*1917  †1996

MARIA FRANKE

GEB. ALTHAUS

*1913

  †2009

Der Grabstein ist als Stele gearbeitet, die oben in das Relief eines herabfliegenden Engels mit Posaune übergeht. Die Darstellung nimmt Bezug auf die in der Grabsteinkultur bekannte Symbolik: Der Engel mit der gesenkten Posaune ruft die Toten aus dem Schlag. Er steht für Auferstehung und das jüngste Gericht. Das angedeutete reliefierte Kreuz auf der rechten Seite zieht sich weiter über den rechten Rand. Der Name und die Lebensdaten von Karl Franke sind erhaben gemeißelt, die Daten von Maria Franke darunter in Bronze angebracht. Karl Franke hatte den Stein ursprünglich für ein anderes Grab gearbeitet. Nach dessen Auflassung übernahm die Familie Franke den Stein und Bildhauer Michael Franke arbeitete ihn für das Grab seiner Eltern um.

Karl Franke und seine Ehefrau Maria Franke waren als Künstler in Meerbusch-Strümp tätig.

Karl Franke begann 1937 sein Studium bei Joseph Enseling an der Düsseldorfer Kunstakademie und setzte es nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 bei Ewald Mataré fort, 1953 als dessen Meisterschüler. Franke führte zahlreiche religiöse Aufträge aus, u.a. das Priestergrab auf dem Strümper Friedhof und das Grabmal für Ewald Mataré auf dem Büdericher Friedhof. Der Engel über der Tür zur dortigen Friedhofskapelle stammt ebenfalls von Karl Franke. Sakrale Arbeiten Karl Frankes befinden sich u.a. in den Meerbuscher Kirchen St. Franziskus in Strümp, St. Pankratius in Bösinghoven und in der Ossumer Kapelle. 

Bei der stilisiert-ornamentalen Darstellung des Grabsteins hat Franke sich von seinem Lehrer Mataré inspirieren lassen.

Maria Franke arbeitete nach ihrem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Malerin. Sie und ihr Mann waren Mitglieder im "Verein Meerbuscher Künstler e.V." Sie gehörten zu dessen Gründungsmitgliedern im Jahre 1978. 

Der Grabstein ist insbesondere aus "künstlerischen Gründen" (DSchG - NRW § 2 (1))  erhaltenswert.

Die Projektgruppe empfiehlt, den Grabstein gem. DSchG - NRW unter Schutz zu stellen und in die Denkmalliste der Stadt einzutragen.

 

Foto, Literaturhinweise und Links

Foto: Klütsch, Margot

 

Literatur:

Höffman 2014, S. 76 - 93

Klütsch 2013, S. 214

Klütsch 2010, S. 125

Meerbuscher Künstler 1978, S. 12/13 und 53 (Karl Franke), S. 14/15 und 54 (Maria Franke)

Meerbuscher Künstler 1982, S. 12/13 und 67 (Karl Franke), S. 14/15 und 66 (Maria Franke)

Meerbuscher Künstler 1987/88, S. 18/19 und 86 (Karl Franke), S. 20/21 und 86 (Maria Franke)

Meerbuscher Künstler 1993/94, S. 14/15 und 60 (Maria Franke)

Meerbuscher Künstler 1998 (Mappe)(Maria Franke)

Meerbuscher Künstler 2003 (Maria Franke)