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Mein letzter Bericht über die Führung durch den Nordpark im August 2019 mit unserem „Park-Guru“ Claus Lange, der bis zu seinem Berufsausstieg im Gartenamt der Stadt Düsseldorf für alle Parks als Gartenarchitekt verantwortlich war, endete mit folgendem Absatz:
Uns erwarten demnächst noch viele spannende, wohltuende Stunden in Düsseldorfer Park- und Gartenanlagen und viel "Seelenmassage". Vielen Dank, lieber Claus Lange.
Das war vor fast genau zwei Jahren: Doch dann kam CORONA! Alles musste storniert werden, nichts ging mehr, „rien ne va plus“. Es war alles nur noch traurig.

Aber heute, am 6. Juli des Jahres 2021, geht es endlich wieder los! Dies ist die erste Veranstaltung des 2. Halbjahres 2021. Uns ist ein so tolles, vielfältiges Programm gelungen, es wäre mehr als traurig, wenn CORONA uns wieder einen Strich durch die Rechnung machen würde. An dieser Stelle noch ein Hinweis nur für die Statistik: Alle Teilnehmer waren zwei Mal geimpft! Auch unser exzellenter, hoch motivierter Parkführer Claus Lange.

Noch eine Anmerkung zu Claus Lange: Er kam 1979 von Hamburg nach Düsseldorf, und sein erster großer Auftrag war die Gestaltung der BUGA. Er erhielt eine Summe von 4 Mio DM für die Anschaffung und Pflanzung von Großbäumen (Linden, Eichen, Hainbuchen und Ahorn). Die Pflanzung erfolgte 1985, rechtzeitig zur Eröffnung der BUGA 1987.

Der Südpark ist mit seiner 70 Hektar Fläche die größte und auch meist besuchte Parkanlage der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Er entstand zur Bundesgartenschau 1987 durch Erweiterung des vorhandenen Volksgartens um neue auf vormaligem Brachland angelegte Parkanlagen. Zur heutigen Ausstattung gehören:

  • Themen-/Heckengärten:
  • Duftgarten
  • Irisgarten
  • Garten in Weiß
  • Steingarten etc.
  • Rhododendrontal
  • Spielplätze
  • Renaturierte Düssel
  • Grundwassersee und Teiche
  • Kunstwerke
  • VHS-Biogarten
  • Café.

Erwähnenswert ist hier noch ein kleiner japanischer Garten (das ehemalige Service-Center der BUGA), in dem man Bambus, Gräser, Weiden, Wasser, Ufer, Natursteine findet und wundervolle Ausblicke hat. Aber was fehlt sind die Blumen! Ziel ist hier eine asketische abstrakte Gartenkunst.

Auch das „Düsseldörfchen“ ist noch zu erwähnen. Es ist die „Stadt der Kinder“, ein bundesweit bekanntes Kulturprojekt von AKKI, wo seit über 25 Jahren Aktionen für Kinder durchgeführt werden, vor allem in den Schulferien.

Durch gute Beziehungen zwischen Claus Lange und dem VHS-Biogarten hatte die Gruppe die Möglichkeit, eine Führung durch den Biogarten zu erleben. Der Garten wird geführt von einer fest angestellten Gärtnerin und ca. 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen. Es ist ein großartiges Bio-Naturbiotop mit unglaublich vielen Nutzpflanzen wie Kräuter und Gemüse, mit Obstbäumen, aber auch Zierpflanzen, Wasserbiotope ohne Zu- und Abfluss, wo Frösche ein wahres Paradies vorfinden, man entdeckt neben Seerosen und Wasseriris aber auch Algen, die nur mithilfe eines Käschers zum Teil entfernt werden können. Fasziniert waren wir von einem riesigen Bienenhaus und vielen Nistkästen für die verschiedenen Vogelarten. Und irgendwo konnte man es riechen: Hier wurden unter anderem Brennesseln zu Jauche verarbeitet. Eben Bio!!

Gefallen hat uns auch das Paradies für Kleingärtner. Früher waren es mal 850 Kleingärtner, heute sind es noch 328; manche haben aufgegeben, den anderen wurden neue Flächen zur Verfügung gestellt. Alle ansässigen Besitzer haben neben der Arbeit auch viel Fantasie in ihr Gartenreich gesteckt. Bei einigen war die Fantasie durchgegangen, da las man am Eingangstörchen

„PLEASE – No Drinking – No Singing - No Dancing – This is a respectable House“, mit der Hausnummer 66 (dargestellt als Route 66); oder
„Durch Arbeit versaut man sich den ganzen Tag“ oder
„Uns Jade“ (für die, die das Düsseldorfer Platt nicht beherrschen: Unser Garten).

Dies sind nur ein paar Beispiele der Vielfalt. Aber es gab auch durchaus den ganz klassischen Schrebergarten, wie man sich ihn vorstellt, mit abgesteckten Beeten, Bohnenstangen, Gemüse, Kräutern und viel liebenswertem Klimbim, mit ausrangierten Accessoires. In einem Garten dominierte eine recht große Windmühle. Der Anblick zauberte einigen Teilnehmern ein Lächeln ins Gesicht!

An ein Phänomen haben sich wohl auch die Düsseldorfer Parkbesucher gewöhnt: Es gibt viele Kanada-Gänse, die hier mittlerweile heimisch geworden sind. Leider muss man beim Überqueren von Rasenflächen auf deren Ausscheidungen achten! Könnte sonst ein wenig übel riechen!

Ansonsten gehört der Park den Düsseldorfern. Hier wird gejoggt, gewalkt, man sieht viele junge Mütter mit ihren Kindern, Studenten, die das Lernen in die Natur verlegt haben, aber auch viele ganz normale Spaziergänger jeglichen Alters. Der Südpark unterscheidet sich hier in seiner Struktur sehr stark vom Nordpark.

Nach alter Tradition und Sitte machte ein Großteil der 19-köpfigen Gruppe noch einen Einkehrschwung in das einzige Café vor Ort. Wir saßen draußen, aber überdacht, auch Regen hätte uns nichts anhaben können. Bedenkt man doch das Wetter, wie es sich im Laufe des Tages immer mehr von seiner besten Seite zeigte, hatte es doch am Morgen geregnet und es war noch ziemlich kalt.

Fazit: Die erste Veranstaltung kann als gelungen in den Ordner „Erledigt“ abgeheftet werden. Die Resonanz war bei allen Teilnehmern sehr positiv. Und hier nochmals ein herzliches Dankeschön an Claus Lange. Wir freuen uns auf den nächsten Besuch in einem weiteren Düsseldorfer Park im November, und zwar dem Lanz’schen Park in Lohausen.

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