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Knapp eine Woche nach dem Besuch des Museums und Wohnhauses von August Macke (Expressionist) in Bonn besuchten 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 24. August weitere Expressionisten: „Entdeckt -Verfemt – Gefeiert“ im Museum Folkwang in Essen. Das Museum Folkwang feiert in diesem Jahr sein 100. Jubiläum. Aus diesem Grunde hat das Museum zwei große Ausstellungen auf dem Programm. Die erste lief im 1. Halbjahr 2022 unter dem Titel „Impressionismus“. Auch die hatten wir gesehen.
Heute aber stand die große Expressionisten-Ausstellung für uns auf dem Programm. Während in der Impressionisten-Ausstellung 120 Werke zu sehen waren, umfasste die Expressionisten-Ausstellung die sagenhafte Anzahl von 250 Meisterwerken.

Diese Epoche ist eng mit der Geschichte des Hauses verwoben. Der Sammler Osthaus, ein reicher Industriellensohn, startete sein Museum bereits 1905 in Hagen. Er präsentierte dort Werke der in Dresden gegründeten Künstlergemeinschaft Brücke rund um Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. Aber auch die Künstler vom Blauen Reiter wie August Macke, Wassily Kandinsky, Franz Marc, Alexej Jawlensky und Gabriele Münter waren in Hagen zu Gast. 1910 und 1912 kamen noch die österreichischen Künstler Oskar Kokoschka und Egon Schiele dazu. Aber das war im damaligen Folkwang in Hagen. Heute in Essen konnten wir weitere Meisterwerke von Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Erich Heckel und Paula Modersohn-Becker bewundern.
Die Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 mündete für die Expressionisten wie für das Museum in eine Katastrophe. Der Expressionismus wurde nicht zur repräsentativen Kunst der „neuen Zeit“ erklärt, sondern im Gegenteil als „entartet“ diffamiert. Insgesamt wurden von den Nazis 1.400 Werke aus dem Museum beschlagnahmt. Einige davon wurden zur Devisenbeschaffung ins Ausland verkauft. Nachdem auch das Museumsgebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, brachte die Zeit nach 1945 einen Neuanfang. Es fanden mit den verbliebenen Werken schon wieder Ausstellungen in Ausweichquartieren statt. Ab 1958 wuchs durch Rückkäufe, Ankäufe, Schenkungen und Stiftungen so langsam wieder eine herausragende Sammlung expressionistischer Kunst im Folkwang heran.

Leider ist eine 60-minütige Führung durch so eine umfangreiche, großartige Ausstellung zu kurz, auch wenn sich die beiden Kunsthistorikerinnen in dieser Zeit viel Mühe gemacht haben, den Gästen aus Meerbusch einen exzellenten Einblick in das Metier „Expressionismus“ zu geben. An dieser Stelle möchte ich Frau Dr. Thomas-Netik besonders erwähnen, da ich mit ihr schon seit über zehn Jahren sämtliche großen Ausstellungen im Folkwang in Essen und im Von der Heydt-Museum in Wuppertal besucht habe.

Fazit: Da die Ausstellung auf eine so große Resonanz bei den Meerbuscher Besuchern gestoßen ist, wollen einige noch einmal ins Museum Folkwang, um sich dann vor Ort einen umfassenden Überblick über die gesamte Ausstellung zu machen. Die Ausstellung läuft bis Anfang Januar 2023.

Stefanie Valentin

Freigegeben in Neues vom MKK

Und wieder haben wir eine weitere Veranstaltung trotz der Corona-Pandemie durchführen können! Im noch jungen Jahr 2022 wurden wir mit keiner Stornierung konfrontiert. Hoffentlich bleibt der Aufwärtstrend, denn alle Mitglieder scharren mit den Füßen und wollen wieder etwas erleben! Das merken wir an den Anmeldezahlen. Ich habe schon für einige Veranstaltungen eine Warteliste eingerichtet. Es fängt wieder an, dass das Planen und Organisieren Spaß macht! ?

So saßen im Bus nach Essen 36 Teilnehmer, auf die eine sehr spannende Ausstellung impressionistischer und postimpressionistischer Werke von Monet, Renoir, Cezanne, Gauguin, van Gogh, Signac und anderen wartete. Zwei Persönlichkeiten mit gleicher Sammlerleidenschaft machten es möglich, dass anlässlich des 100-jährigen Jubiläums 120 Exponate hier im Museum Folkwang ausgestellt werden konnten:

Zum einen ist es der aus einer Industriellenfamilie stammende Karl Ernst Osthaus (1874 -1921), der von seinem Großvater ein Vermögen erbte, welches er ab 1898 in Kunstwerke investierte. Damit gründete er 1902 ein Museum in Hagen, das als eines der ersten Museen für moderne Kunst weltweit galt, doch schon 20 Jahre später, also 1922 wurde das neue größere Museum Folkwang in Essen errichtet. Durch seinen frühen Tod 1921 übernahm der neu gegründete Folkwang-Museumsverein nur ein Jahr später die Folkwang-Sammlungen für die Stadt Essen und legte 1922 damit den Grundstock für das heutige Museum.

Zum anderen ist es der Japaner Kojiro Matsukata (1866-1950), der auch aus einer vermögenden Familie stammte. Er studierte in den Vereinigten Staaten und erwarb einen Doktortitel in Rechtswissenschaften. Mit gerade mal 30 Jahren wurde er der erste Präsident der japanischen Kawasaki-Werft. Auf seinen Reisen nach Europa, anfangs nach London, begann Matsukata Kunst zu sammeln und baute somit eine umfassende Sammlung des europäischen Impressionismus von Weltrang auf. Doch dann sorgte die Finanzkrise 1927 dafür, dass er mit seinem Privatvermögen haften musste. Später verlor er 950 Werke durch einen Brand eines Lagerhauses in London und weitere 400 bis 500 Objekte, die in Frankreich lagerten und im Zweiten Weltkrieg von der französischen Regierung als Feindeseigentum beschlagnahmt worden waren. Erst in den 1950er Jahren gab Frankreich diese Werke an Japan zurück unter der Bedingung, für sie ein öffentliches Kunstmuseum zu errichten. So entstand das National Museum of Western Art in Tokio.

120 Werke aufzuzählen, ist an dieser Stelle nicht möglich. Doch wir konnten die bekanntesten Kunstwerke aus beiden Museen bestaunen.
Nach einer einstündigen Führung in zwei Gruppen endete der Besuch im Museums-Cafè Edda.
Es darf schon jetzt erwähnt werden, dass der MKK auch die zweite große Ausstellung im Jubiläumsjahr besuchen wird. Es sind „Die Expressionisten“, die dann ins Museum Folkwang einziehen werden.

Stefanie Valentin

 

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Karl Lagerfeld: Entweder man bewundert und verehrt ihn, oder man mag ihn überhaupt nicht!

Die 16 Teilnehmerinnen/Teilnehmer gehören zu seinen Anhängern sonst wären sie nicht mit dem Meerbuscher Kulturkreis am Samstag, 22. März in seine sehr umfassende Ausstellung  „Parallele Gegensätze – Fotografie – Mode – Buchkunst“ ins Folkwang Museum in Essen gekommen. Enorm, wie viele Talente dieser Autodidakt hat. Alle waren begeistert von Lagerfelds Schaffen. Eine Teilnehmerin outete sich als großer Fan von Karl Lagerfeld, und dies schon seit mehr als 40 Jahren. Ob es an den gemeinsamen Initialien liegt? Dies konnte nicht geklärt werden!

Die Ausstellung ist empfehlenswert. Sie läuft noch bis zum 11. Mai 2014.

Stefanie Valentin
27. März 2014

Freigegeben in Neues vom MKK