Artikel nach Datum gefiltert: Donnerstag, 30 Mai 2024

Zwischen Kroatien und Albanien liegt Montenegro, so groß wie Schleswig-Holstein mit nur 690.000 Einwohnern. Viele Jahre ein Königreich, dann Teil von Jugoslawien, danach mit Serbien verbunden und seit 2006 unabhängig. Seit 1999 war die DM offizielles Zahlungsmittel und mit Einführung des Euro der Euro, obwohl Montenegro noch nicht zur EU gehört. Montenegro lebt zum guten Teil vom Tourismus. Freundliche Menschen und gute Hotels machen Montenegro zu einem Geheimtipp.

In dieses Land, in dem der höchste Berg über 2500 m zählt, mit vielen schroffen Felsen, viel Wald, wunderschönen Städten, Seen und Küsten sowie viele Oliven- und Feigenbäume führte eine einwöchige Reise des Meerbuscher Kulturkreises. Mit dem Bus fuhren die 24 Teilnehmenden nach der Ankunft in Tivat über eine Panoramastrecke mit 25 engen Serpentinen in den Lovcen-Nationalpark und dort in das charmante Bergdorf Njegusi, wo es einen Imbiss mit regionaltypischen, leckeren Schinken- und Käsespezialitäten gab. Aus vielen Ländern werden in dieses Dorf Schinken geliefert, die dann in der Bergluft geräuchert werden und reifen. Das nächste Ziel war Cetinje, das historische und kulturelle Zentrum Montenegros, in dem bis 1918 der damalige König Nikola einen für deutsche Verhältnisse kleinen Palast bewohnte, in dem noch die alten Orden und Ehrenzeichen sowie Möbel und Bilder zu bestaunen waren. In Podgorica, der heutigen Hauptstadt von Montenegro wurde übernachtet, nachdem alle zuvor noch die dortige neue orthodoxe Kathedrale besichtigen konnten. Da an diesem Sonntag in Montenegro Ostern gefeiert wurden, durften sich alle in der Kirche an den dort ausgelegten bemalten Ostereiern bedienen. Der kommende Tag führte die Gruppe ins Landesinnere zur engen Moraca-Schlucht mit seinen steil aufragenden Felswänden vorbei an dem gleichnamigen Gebirgsfluss. Die Weiterfahrt ging zu dem pittoresk auf einem Felsplateau liegenden, im Jahr 1252 erbauten, serbisch-orthodoxen Moraca-Kloster (Bild), in dem noch zahlreiche Mönche leben. In dem ältesten Naturpark Europas, dem idyllischen Biogradska Gora Nationalpark, führte ein Spaziergang im wahrsten Sinne über Stock und Stein um den dortigen See, in dessen Wasser sich der Urwald spiegelt. In Kolasin, gelegen auf über 1000 m Höhe und ein Wintersportort, wurde in dem wunderschönen „Dream House“-Hotel übernachtet. Der nächste Tag war für die Gruppe einer der Höhepunkte der Reise: eine zweistündige Bahnfahrt von Kolasin durch die zerklüftete Bergwelt des Dinarischen Gebirges über Brücken und 45 Tunnel zum Küstenort Bar. In diesem Ort ist die Altstadt besonders sehenswert, die nach einem Erdbeben 1979 zerstört und langsam wiederaufgebaut wird.

Nach den Erlebnissen des Hochgebirges war die sehr schöne Küstenlandschaft Ziel der Reise. Auf der Fahrt von Bar nach Budva ging es vorbei an der kleinen, pittoresken Insel Sveti Stefan mit einem privaten Luxushotel zu einem bekannten Mosaikkünstler. Er lud die Gruppe zum Imbiss ein. Sodann ging es nach Budva mit seiner Altstadt die nach alter Mythologie vor über 2500 Jahren von Kadmos, dem Sohn des griechisch-phönizischen Königs Agenor gegründet wurde. Die meisten Bauten der Altstadt wurden bei dem Erdbeben 1979 beschädigt oder vollständig zerstört und Stein für Stein im venezianischen Stil rekonstruiert. Auf dem Weg zur Altstadt laden zahlreiche Restaurants zum Essen ein; durch die Altstadt selbst mit seinen engen Gassen, Souvenirläden und Gaststätten quälen sich manchmal die Besucher großer Kreuzfahrtschiffe.

Als schönste Stadt Montenegros gilt Kotor. Diese Stadt ist berühmt für seine von einer eindrucksvollen 4,5 km langen Stadtmauer umgebene mittelalterliche Altstadt; sie ist Weltkulturerbe. Nach Besichtigung der Altstadt ging es mit dem Motorboot zur Insel „Maria vom Felsen“, einer Wallfahrtskirche aus dem Jahr 1630 und ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Dieses idyllische Kirchlein wird gerne für Hochzeiten genutzt. Nach einer Überfahrt in die kleine, charmante Barockstadt Perast mit venezianisch inspirierten Gebäuden und seiner romantischen Uferpromenade konnte die Gruppe diesen erlebnisreichen Tag mit sehr gutem Essen abschließen. Am darauffolgenden Tag wurde noch das am nordwestlichen Ende der Bucht von Kotor liegende, beschauliche Örtchen Risan besichtigt. Nach dem Erdbeben 1979 wurde dort eine römische Villa mit zahlreichen Mosaikböden gefunden. Beim gemeinsamen Essen in einem Strandlokal in Perast lies man noch einmal die Reise revue passieren. Am darauffolgenden Sonntag ging es heim nach Düsseldorf.

Ein sehr abwechslungsreiches, wunderschönes Land und viel Lob für die Reiseleitung und die Guides vor Ort zeigten, dass es sich wieder einmal gelohnt hat, mit dem Meerbuscher Kulturkreis eine Reise zu unternehmen.

Dr. Lothar Beseler

Freigegeben in Neues vom MKK

Am Samstag, dem 25. Mai 2024, fand kurz nach Sonnenaufgang in der Nähe des ehemaligen Klosters Meer bei anfänglich durchwachsenem Wetter eine Gruppe von 42 MKKlern zusammen, die, gemeinsam mit Busfahrer Marcus, einen spannenden Tag in den Niederlanden verbringen wollten. Die Deutsch-Niederländische Grenze war schnell überschritten, sodass Jos Coenen, ein gebürtiger Niederländer und Holländer, zum Mikrophon griff und der versammelten MKK-Gruppe überaus kenntnisreich Geschichte, Kultur, Geographie, Sprache und Eigenheiten seiner Landsleute näherbrachte. So verging die Busfahrt wie im Fluge und Marcus steuerte zielsicher bei nun strahlendem Sonnenschein die schon von weitem sichtbare Kirche der wunderschönen Stadt Grave an.

Grave liegt an der Maas und ist – ob seiner strategischen Bedeutung – eine alte Festungsstadt, die im Mittelalter häufig ein Zankapfel war zwischen den Herzögen von Geldern und den Herzögen von Brabant und während des Achtzigjährigen Krieges wiederum umkämpft war zwischen der spanischen Krone und den nach Unabhängigkeit strebenden Niederländern. Heute ist von den kriegerischen Verwüstungen früherer Tage im Stadtbild nichts mehr zu erkennen. Grave präsentiert sich im Gegenteil geradezu pittoresk. So bot Grave die historisch bedeutsame und gleichsam malerische Kulisse, vor der Jos Coenen die MKK-Gruppe mit großem historischen und kulturellen Fachwissen durch die Stadt führte. Ein sehr leckeres Mittagessen direkt an der Maas rundete den Grave-Besuch geschmacklich ab.

Auf Marcus war weiterhin Verlass, sodass wir unsere Führung durch das Kröller-Müller-Museum um 14 Uhr pünktlich erreichten. Sehr freundliche und überaus kunstverständige Museums-Guides erklärten uns anhand ausgewählter Gemälde die künstlerische Entwicklung Vincent van Goghs. Das Kröller-Müller-Museum verfügt über die zweitgrößte van Gogh-Sammlung nach dem van Gogh-Museum in Amsterdam. Zwischen van Goghs Kartoffelessern aus dem Jahr 1885 und der Caféterrasse am Abend in Arles 1888 liegen zwar zeitlich nur drei Jahre, künstlerisch jedoch Welten. Dies wurde deutlich.

Gedanklich die reiche Farbenpracht von van Goghs Spätwerk noch verarbeitend, wartete mit der Führung durch den Skulpturenpark bereits das nächste Highlight auf die MKK-Gruppe. Der ein oder andere Meerbuscher glaubte tatsächlich Mataré-Skulpturen in der Parklandschaft zu erkennen, wurde aber eines Besseren belehrt, dass es sich hierbei um den Straßburger Künstler Hans Arp (wenn er in Deutschland verkehrte) oder auch wahlweise um Jean Arp (wenn er in Frankreich verkehrte) handelte. Besondere Freude rief bei den MKKlern zudem der begehbare „Garten aus Emaille“ von Jean Dubuffett hervor, der sich als idealer Ort für ein kleines Picknick erwies.

Mit diesen reichen, niederländischen Eindrücken im Gepäck, kehrten die MKKler noch vor Sonnenuntergang wohlbehalten zum ehemaligen Kloster Meer zurück. Dieser Ausflug machte allen Lust auf mehr, sodass man schon auf die nächste Niederlande-Fahrt gespannt sein darf!

Von Felix Drewes

Freigegeben in Neues vom MKK

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