Kulturkreis Meerbusch

Artikel nach Datum gefiltert: Freitag, 21 Juni 2019

Musikalische Führung über den Melaten-Friedhof - "Kölsche Leeder op Kölsche Friedhöff" -

Was könnte der Grund dafür sein, dass der MKK den Melaten Friedhof in Köln nun schon zum dritten Mal besucht? Er ist zwar der größte Friedhof in Köln und "beherbergt" die Gräber großer Prominenter aus Politik, Wirtschaft und Brauchtum; es gibt sogar eine "Millionärsallee". Doch am 25. Mai 2019 standen weder die Prominenten, Reichen und Schönen im Fokus des Besuches, sondern die bekannten Kölner Liedermacher und Karnevalisten. Wir erlebten eine musikalische Führung unter dem Titel "Kölsche Leeder op Kölsche Friedhöff", initiiert von dem Melaten-Experten Günter Leitner, mit dem wir schon zwei klassische Führungen 2017 und 2018 erleben konnten, und dem Sänger, Musiker und Interpret Thomas Cieslik, auch ein echter Kölner wie Günter Leitner, beide - wenn ich das richtig verstanden hatte - im Severinsviertel aufgewachsen. Diese beiden "kölsche Jungs", ein wirklich exzellent eingespieltes Team, sorgten dafür, dass die Meerbuscher Besucher zwei unterhaltsame, kurzweilige und teilweise wahrhaft lustige Stunden erleben durften! Sie sind so ein gutes eingespieltes Team, die sich professionell immer wieder den Ball zugespielt haben. Wenn man von einem lustigen Friedhofsbesuch sprechen kann, dann von diesem!

Hier noch ein paar Eckdaten und Informationen zum Melaten Friedhof:

Der Melaten-Friedhof ist der Zentralfriedhof von Köln, liegt im Stadtbezirk Köln-Lindenthal und mit 435.000 qm und ca. 55.000 Grabstätten der größte der Stadt.
Melaten war eine römische Siedlung, die ursprünglich gar nicht zu Köln gehörte und erst im 12. Jahrhundert eingesiedelt wurde. In dieser neu hinzugekommenen Ortschaft wurden Todkranke und Menschen mit scheinbar und tatsächlich hoch ansteckenden Krankheiten eher verschachert als begraben. Daher auch der Name "Die Maladen è Melaten", Europas größtes Siechenhaus. 1243 wurde der "hoff to Malaten" (Hof zu Melaten) erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Gestaltung des Friedhofes wurde Ferdinand Franz Wallraf beauftragt, der sich den Pariser Friedhof Père Lachaise zum Vorbild nahm. Geweiht wurde der Melaten Friedhof schließlich im Jahr 1810 durch Dompfarrer Michael Joseph Dumont. Der Friedhof erlebte im Laufe der Geschichte mehrfach Zerstörungen. Die schlimmsten Verwüstungen richteten Fliegerbomben am 30. und 31. Oktober 1944 an.

Doch nun zurück zum eigentlichen Thema des Besuches am 25. Mai, an dem die Kölner Karnevalisten und Liedermacher im Fokus standen. Die Tour an den Gräbern verlief fröhlich, nicht gerade leise, und so manch' ahnungsloser Friedhofsbesucher wunderte sich ob der Lautstärke und Stimmung. Unser musikalischer Führer Thomas Cieslik, in seinem passenden originellen Kostüm (Bowler-Hut, dunkler Nadelstreifenanzug in XXL-Größe und schwarz-weiße Schuhe) sang an den Grabstätten der Kölner Kultpersonen deren Lieder mit Unterstützung seiner Gitarre. Hier sei noch erwähnt, dass er viele Jahre Lehrer für Gitarre in der Meerbuscher Musikschule war. Eben ein Kölner Vollprofi!

Hier einige Namen der besuchten Grabstätten:

Thomas Liessem - (1900 - 1073)
"Heimweh nach Köln - Wenn ich su an ming Heimat denke…"

Willi Ostermann - (1878 - 1938)
"De Hölhnerfarm vum Zilla…"

Toni Steingass - 1921 - 1987)
"De Haupsach' es et Hätz es good…"

Günter Eilemann - (1923 - 2015)
"Etz Kütt Et Rut Rut Rut, dann muss de stonn…

Jupp Schmitz - (1901 - 1991)
"Wir kommen alle in den Himmel …"

Gerhard Jussenoven - (1911 - 2006)
"Die Hüs'cher bunt om Aldermaat"

Horst Muys - (1925 - 1970)
"Ich ben e'ne Kölsche Jung, wat willste maache"

Und noch einige andere. Leider war keine Zeit mehr, die Grabstätte von Willy Millowitsch zu besuchen. Schade.

Führung in der Basilika St. Marie im Kapitol

Nach einer Mittagspause in der Malz-Mühle ging es fußläufig zur Basilika St. Maria im Kapitol, die drittgrößte romanische Kirche. In der Basilika hatten wir zwei parallele Führungen. Hier verbergen sich wahre Kirchenschätze, die alle aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen. Die Kirche spielte in Köln eine herausragende Rolle. Sie war nach dem Dom die Hauptkirche. Leider wurde sie im Zweiten Weltkrieg sehr stark beschädigt. Nordkonche, Teile der Vierung, die gotischen Langhausgewölbe und große Teile des Westbaus waren zerstört. Im Juni stürzte die ungesicherte Ostkonche ein. Bis 1956 konnte die Kirche zunächst im abgetrennten, mit flach geneigter Holzdecke geschlossenen Westteil, aber Weihnachten 1984 auch wieder im weitgehend rekonstruierten Ostteil für den Gottesdienst genutzt werden. Die folgende Bildergalerie gibt einen detaillierten Einblick über die Schätze im Gotteshaus.

Und wieder fand ein ereignisreicher, informativer Kulturausflug gegen 20 Uhr sein Ende.

Steffi Valentin

Freigegeben in Neues vom MKK

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