Kulturkreis Meerbusch

Montag, 14. November 2016 10:10

Thomas Cieslik alias "Bibi" präsentiert "Kölsche Tön - die op Melote schlofe"

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120 Minuten pure Unterhaltung auf "kölsch" wurden den 40 Gästen im Kanapee am Mittwochabend, 9. November, im Kneipencafe Kanapee in Osterath geboten.

Thomas Cieslik, in Köln geboren, von der Mutter "streng zweisprachig" erzogen (kölsch und hochdeutsch) und seit vielen Jahren als "Exilkölner" am Niederrhein lebend, nahm die Zuhörer mit auf einen heiter besinnlichen Streifzug durch über 100 Jahre kölsche Kultur. Er nahm seine Gäste mit auf einen virtuellen Rundgang über Kölns berühmten Melaten-Friedhof, zu den Gräbern von Musikern und Dichtern. Ihre Lieder und Gedichte aus der Zeit von etwa 1830 bis 1960 sind bis heute quicklebendig und lassen die akustische Wanderung durch die Kölner Kulturgeschichte auch für den Nichtkölner zu einem abwechslungsreichen Erlebnis werden. "Bibi" brachte an diesem Abend viele berühmte Kölner Originale, Musiker und Liederschreiber zurück ins Leben und in Erinnerung. "Bibi" war gnadenlos und er bestand darauf, dass sein Publikum den jeweiligen Refrain der kölschen Lieder von Jupp Schmitz, Karl Berbuer, Willi Ostermann, Willi Breuer, Jupp Schlösser, den Pavaiern und Eilemännern mit ihrem berühmten "Kölsche Jung" Horst Muys, Tommy Engel, Willy Millowitsch mitsang. Zu Horst Muys (1925 - 1970) gibt es leider eine traurige Erinnerung: Er war der "Kölsche Jung" und war in den 1950er Jahren der Bassmann des Eilemann-Trios. Dem Alkohol verfallen und wegen seiner vielen Eskapaden ist er irgendwann aus dem Trio rausgeflogen. Danach startete er eine Solokarriere, doch seine Zeit reichte nicht aus, mit seinen Auftritten berühmt zu werden. Sein berühmtestes Lied ist "Ein Besuch im Zoo". Sein Grab befindet sich noch heute auf dem Melaten-Friedhof, obwohl es schon längst hätte eingeebnet werden sollen. Doch die Kölner wollten dies nicht zulassen und so konnte es durch Spenden bis zum heutigen Tag aufrecht erhalten werden.  

An dieser Stelle muss einmal gesagt werden, wie es Thomas Cieslik schafft, so ein zweistündiges Programm neben seinem Fulltime-Job bei der Stadt Meerbusch auf die Beine zu stellen. Über Monate schellt dann bei ihm jeden Morgen der Wecker um 5 Uhr, am Wochenende darf's dann allerdings etwas später sein, aber dafür zeitlich intensiver. Dazu gehört viel Disziplin. Die scheint "Bibi" offensichtlich zu haben.

Es war ein schöner kurzweiliger unterhaltsamer Abend. Vielen Dank "Bibi", vielen Dank Thomas Cieslik. Wir freuen uns schon heute auf dein nächstes Programm in ca. zwei Jahren, aber jetzt wünschen wir dir erst einmal viel Erfolg mit dem aktuellen. Chapeau!!

Stefanie Valentin

Gelesen 2644 mal Letzte Änderung am Montag, 14. November 2016 10:19

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