Kulturkreis Meerbusch

Mittwoch, 09. Dezember 2015 09:52

Director’s Note zu „Feuer bewahren – nicht Asche anbeten. Der Choreograf Martin Schläpfer“

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Die Kino-Premieren:

23.1. 19.00 Uhr, Filmforum Köln
30.1. 18.00 Uhr, Filmforum Duisburg
31.1. 18.00 Uhr, Cinema Düsseldorf

Director’s Note zu „Feuer bewahren – nicht Asche anbeten. Der Choreograf Martin Schläpfer“

Als Dokumentarfilmerin sind mir Innenansichten besonders wichtig. Die Fassade, der äußere Schein interessiert mich nicht, sondern das Dahinter. Das, was Menschen empfinden und selber mitteilen; nicht andere über sie. So werden allgemein gängige Klischees durch neue Bilder und neue Aussagen ersetzt – auch, oder gerade in diesem Ballett-Film.

Martin Schläpfer ist ein sehr moderner Choreograf, Ballettdirektor und Zeitgenosse, er hält Bodenkontakt zur Welt und offene Antennen zum Leben außerhalb des Theaters. Und je besser man den Menschen Schläpfer kennt, desto besser versteht man auch den Künstler, desto tiefer kann man in seine Choreografien eintauchen und ihre Bewegungen, Tanz-Bilder und Emotionen begreifen.
„Feuer bewahren – nicht Asche anbeten“ gewährt Einblicke in Schläpfers Kopf und Herz und in sein privates zu Hause, wo sich Kreativität, Alltag und Tanzkunst verbinden. So führt dieses Portrait auf ganz unterschiedlichen Ebenen zu Innenräumen des Ausnahmekünstlers. Grundlegende Fragen werden gestellt, Antworten soll und kann jeder für sich selber finden. Denn letztendlich geht es um Archetypen und Überlegungen, die Menschen weltweit im Inneren tragen. Und Schläpfer teilt sie mit ihnen: nonverbal durch seine Ballette – verbal bei Proben, daheim oder in seinem Refugium auf der Schweizer Alp.

Deshalb ist dieser Film mehr als ein Tanzfilm. Er zeigt kostbare Aspekte des Lebens und unserer Zeit: erwachsene Beziehungen auf Augenhöhe, demokratische Arbeitsstrukturen (bei Schläpfer sind alle 45 Tänzerinnen und Tänzer Solisten), mitreißende Energie, Visionen, überschäumende Freude und die Kraft zum Aushalten von Prozessen. Aber ebenso Ambivalenzen, Zweifel und Einsamkeit.

Der Titel „Feuer bewahren – nicht Asche anbeten“ zieht sich als Leitmotiv durch das Schaffen des Star-Choreografen, der Tradition und Ästhetik des klassischen Bühnentanzes immer wieder hinterfragt, verändert, neu erfindet, auf den Kopf stellt und mit frischem Geist und Leben füllt. Hier entsteht modernes Ballett für das XXI. Jahrhundert – aufregend, hochkarätig, wichtig. 

Annette von Wangenheim                                                                                                                               

                                                                            

 

 

Gelesen 2445 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 09. Dezember 2015 10:05

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