In der Coronazeit waren es kleine Gruppen, die sich für Parkführungen durch Claus Lange anmeldeten. Diese Zeit ist vorbei, im Gegenteil, für den Hofgarten mussten wir wegen hoher Beteiligung zwei Führungen am gleichen Tag anbieten. Zum Wetter ist erfreut zu sagen: Es blieb während der beiden 2-stündigen Führungen sozusagen meist sonnig und regenfrei, wodurch natürlich die Begeisterung der Teilnehmer von Anfang bis Ende zu spüren war. Claus Lange überzeugte wieder einmal, wie akribisch er sich auf seine Führungen immer vorbereitet.
Gestartet am Schloss JÄGERHOF endete der Spaziergang nach zwei Stunden im Ehrenhof. Hier die einzelnen Stationen:
Am Ehrenhof angekommen, ging es für Claus Lange und die Organisatorin wieder sofort zurück zum Schloss Jägerhof. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Malkasten-Cafè begann Führung Nummer 2, ohne Änderung des Programms, wieder mit einer Laufzeit von zwei Stunden.
Ein großes Dankeschön und ein hochverdientes Kompliment an Claus Lange für seine so großartige und umfassende Führung, in der er aber auch wirklich nichts unerwähnt gelassen hat. Und auch ein Dankeschön an alle Teilnehmer, die so unglaublich tapfer durchgehalten haben. Es war ein interessanter, aber sehr sportlicher „Spaziergang“.
Dieses Baumes Blatt, der von Osten
meinem Garten anvertraut,
gibt geheimen Sinn zu kosten,
wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
das sich in sich selbst getrennt;
sind es zwei, die sich erlesen,
daß man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern
fand ich wohl den rechten Sinn;
fühlst Du nicht an meinen Liedern,
daß ich eins und doppelt bin.
(Goethe)
Steffi Vallentin
Der Meerbuscher Kulturkreis (MKK) hat sich mit einer 33-köpfigen Reisegruppe bei gutem Wetter für vier Tage erneut zu einer Reise aufgemacht, bei der Kultur- und Naturerlebnis gelungen miteinander kombiniert wurden. Das Ziel der Reise war Bad Kissingen, wo gerade das internationale Musikfestival, der Kissinger Sommer, startete.
Am Nachmittag des Ankunfttages begab sich die Gruppe mit den beiden Stadtführern auf einen ersten zweistündigen Rundgang durch das malerische Staatsbad.
Die prachtvolle Architektur des Regentenbaus, seine sich daran anschließenden Arkaden und der Kurgarten begeisterten die Teilnehmer ganz besonders. Dieses Ensemble wurde im Jahre 2021 zum UNESCO-Welterbe „Die bedeutenden Kurstädte Europas“ aufgenommen.
Die sieben Heilquellen zogen schon im 19. Jahrhundert die Berühmtheiten ihrer Zeit zu Kuraufenthalten nach Bad Kissingen.
Die Gruppe erhielt auf ihrem Rundgang auch Einblicke in die Wandel- und Brunnenhalle sowie in die beeindruckenden Konzertsäle.
Gefüllt mit diesen vielen neuen Eindrücken, gab es reichlich Gesprächsstoff beim Abendessen im zentral gelegenen Hotel, wo der Tag seinen Ausklang nahm.
Ein Tagesausflug führte am zweiten Tag in die Rhön, dem „Land der offenen Fernen“.
Ein kenntnisreicher Guide begleitete die Gruppe und informierte über die früher sehr armen Rhöndörfer und den Wandel nach der Wiedervereinigung 1990 und außerdem über die geologischen Besonderheiten der Hochflächen der Langen Rhön. Eine leichte Wanderung durch das Schwarze Moor, einem der größten noch intakten Hochmoore Europas, bot ein einzigartiges Naturerlebnis.
Zu einem Zeitzeugnis ging es an eine Gedenkstätte der früheren innerdeutschen Grenze. Aus eigener Erfahrung berichtete der Reiseführer und erinnerte an Schreckliches aus der Zeit des Kalten Krieges.
Bei der Weiterfahrt konnte das Panorama der Kuppenrhön genossen werden. Dies war bei der nächsten Pause, der Wasserkuppe, dem mit 950 m höchsten Berg der Rhön und der Wiege des Segelflugs, wegen der recht dichten Bewölkung nur eingeschränkt möglich. Während einige sich mit Waffeln oder Bratwurst stärkten, erstiegen Ambitioniertere den Gipfel bis zur Radarkuppel Radom und dem Fliegerdenkmal am erodierten Vulkanschlot.
Auf der Rückfahrt nach Bad Kissingen stattete die Gruppe der Sommerresidenz Ludwig I. in Bad Brückenau einen kurzen, aber eindrucksvollen Besuch ab. Heute befindet sich in der prächtigen Kulisse, einer der Lieblingsplätze des Königs von Bayern und seiner Geliebten Lola Montez, ein Wellnesshotel.
Der dritte Tag startete bei strahlendem Sonnenschein mit einem mehrstündigen Spaziergang entlang der fränkischen Saale, im wunderschön blühenden Rosengarten des Staatsbades zu einer Heilwasserführung.
Unter kundiger Leitung des Gästeführers erfuhren die Teilnehmer alles Wissenswerte über das Zusammenspiel von Heilwasser und Salz. Ein letztes Stück der früheren mehrere hunderte Meter langen Gradierwerke ist noch erhalten und kann auch heute noch zum Inhalieren genutzt werden.
Der Rückweg in die Stadt erfolgte zur Freude der Gruppe auf einem der beiden historischen „Dampferle“ auf der Saale.
Eine „Stärkung“ gab es dann bei der Verkostung von drei der sieben Heilwasser in der Brunnenhalle, die tatsächlich auch unterschiedlich schmeckten. Geschmacklich am besten war jedoch die Heilwasserpraline, die ein hiesiger Konditor kreiert hat.
Im Kurpark kamen die Teilnehmer noch in den Genuss des Symphonic Mobs im Rahmen des Kissinger Sommers, wo über 500 Musiker, Laien und Profis für eine Gänsehaut sorgten.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde bei dem schönen Wetter zu weiteren Spaziergängen, Kaffeehausbesuchen oder einfach zum Relaxen am Pool des Hotels genutzt.
Am Abend stand für die meisten Teilnehmer das Highlight der Reise an, nämlich der Konzertbesuch des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin unter Leitung von Markus Poschner.
Das Konzert fand im Max-Littmann-Saal statt, der zu den besten Konzertsälen weltweit gehört. Die Vertäfelung der Wände und der Säulen des 36 Meter langen und 16 Meter hohen Saals mit Kirschbaumholz sowie der dreiseitige großzügige Balkon sorgen für eine perfekte Akustik.
Davon konnten sich die Konzertteilnehmer hinreichend überzeugen und alle gingen nach einem wundervollen Konzert ganz beseelt zurück ins Hotel auf einen Absacker.
Aber auch die Fußballbegeisterten kamen am „Stadtstrand“ beim public viewing auf ihre Kosten, sodass es für alle ein schöner Abend war.
Die Rückreise nach Meerbusch wurde durch einen Stopp in der charmanten Barockstadt Fulda unterbrochen. Eine Stadtführerin und ein Stadtführer begleiteten die Gruppe durch das Barockviertel, bestehend aus den Glanzstücken Residenzschloss und Dom St. Salvator. Die Bedeutung des angelsächsischen Mönchs Bonifatius für die Stadt Fulda, der Dom als Grabeskirche des Heiligen und die Altstadt mit mittelalterlichen Bauten und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern waren Gegenstand der Führungen.
Abschließend genoss man im Biergarten des Restaurants Ritter ein kühles Getränk und ein herzhaftes hessisches Mittagessen.
Die Reise war wieder eine gelungene Kombination aus Wandern und Kultur und der Wunsch der Teilnehmer nach einer Fortsetzung im kommenden Jahr geht ja vielleicht auch in Erfüllung.
Reiseleitung
Christa Ahrens-Wilke
Doris Beseler
Fotos: Helmut Uthke, Monika Zehmisch