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Dienstag, 10. Dezember 2024 21:16

Verleihung der Jacobsleiter an Dr. Lothar Beseler

Unserem 1. Vorsitzenden Dr. Lothar Beseler wurde am 4.12.2024 vom Heimatkreis Lank die Jacobsleiter verliehen.

Die diesjährige Nikolausfeier des Heimatkreis Lank fand traditionell in der Teloy-Mühle statt, die für diesen Abend besonders festlich dekoriert war. Weiß gedeckte Tische, glitzernde Lichterketten, blitzende Gläser und an jedem Platz ein leckerer Weckmann. Das alles hatte die Werkgruppe des Heimatkreises und viele weitere helfende Hände für diese Feier vorbereitet. Die Gäste konnten sich auf mehrere Highlights freuen: die Verleihung der Jacobsleiter, auf musikalische Begleitung des Musikverein Osterath 1925 und dessen Jugendblasorchester sowie die Rede des Nikolaus (alias Johannes Werner). Zunächst begrüßte der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Franz-Josef Jürgens die Gäste zu denen auch Bürgermeister Christian Bommers, Pfarrerin Heike Gabernig, der Ehrenvorsitzende Franz-Josef Radmacher und Landtagsvizepräsident a.D. Oliver Keymis gehörten. Launig erwähnte Jürgens: „Hier sind heute insgesamt sieben Bürgermeister aus Vergangenheit und Gegenwart anwesend. Das ist nur beim Heimatkreis Lank möglich.“IMG 8407

Auf der Nikolausfeier wurde zum nunmehr 38. Mal die Jacobsleiter verliehen, damit werden vom Heimatkreis Lank Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich seit Jahrzehnten besonders vielfältig für die Stadt Meerbusch und seine Mitmenschen engagieren; Mitbürger, welche sich mit ehrenamtlicher Tätigkeit in Vereinen und Organisationen durch kulturelle und soziale Ziele besonders verdient gemacht haben. Die Jacobsleiter ist nach Pastor Wilhelm Jacobs, der im 18. Jahrhundert in Lank tätig war, benannt und erinnert auch an die biblische Himmelsleiter des Jakob.

Franz-Josef Jürgens eröffnete die Verleihung und würdigte den diesjährigen Preisträger Dr. Lothar Beseler vor rund 100 Gästen. Der mit der Auszeichnung der Jacobsleiter Geehrte war bis zu seiner Pensionierung als Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht tätig, ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Meerbusch und in zwei Amtsperioden stellvertretender Bürgermeister. Er setzte sich schwerpunktmäßig für die örtliche Schul- und Kulturpolitik ein. Seit seinem Ausscheiden aus dem Rat der Stadt ist er u.a. Vorsitzender des Meerbuscher Kulturkreises (MKK). Hervorzuheben ist auch dessen großes Engagement beispielsweise bei der Bürgerstiftung „Wir für Meerbusch“, der Gründung des Fördervereins Meerbusch/ Fouesnant und sein Einsatz beim Martinskomitee Strümp.

Die Laudatio wurde von Bürgermeisterin a.D. Angelika Mielke-Westerlage gehalten. Sehr persönlich und emotional sagte sie: „Wir, lieber Lothar, kennen uns seit mehr als 40 Jahren. Politische Unterschiede waren zwischen uns, ob in meiner Funktion als Kulturdezernentin oder Bürgermeisterin, nie ein Hindernis. Für uns beide stand immer der Erfolg der Sache im Vordergrund. Du, lieber Lothar, bist ein wunderbarer Mensch und ich darf Dir und Ihnen versichern, dass ich dieses besondere Attribut nicht leichtfertig benutze. Du bist stets den Menschen zugewandt, liebenswert, zuvorkommend, humorvoll, wertschätzend im Umgang, mit hohem Engagement an der Sache interessiert, immer um einen Ausgleich unterschiedlicher Interessen bemüht.“

Auch Bürgermeister Christian Bommers gratulierte dem Jacobsleiter-Träger zu dessen Verdiensten, erwähnte die vielen Unterredungen mit Lothar Beseler und schloss mit den Worten: „Ich habe für mich persönlich viel aus unseren Gesprächen mitgenommen.“

Lothar Beseler wies in seiner Dankesrede auf die Gemeinsamkeiten der Vereine Heimatkreis Lank und MKK hin und betonte, dass beide mit ihrem ehrenamtlichen Engagement erreichen wollen, dass sich die Menschen in Meerbusch wohlfühlen. Außerdem bedankte er sich bei seinem MKK-Team mit den Worten: „Und deshalb habe ich gerne die heutige Auszeichnung angenommen, mit der auch diejenigen Menschen geehrt werden, die im Meerbuscher Kulturkreis, und zwar im Vorstand und im Beirat viel Zeit und Arbeit aufbringen, um den Menschen hier in Meerbusch Kunst und Kultur und auch ein wenig Geschichte näher zu bringen.“

IMG 8411Im Laufe des abwechslungsreichen Programms ließ Franz-Josef Jürgens das Vereinsleben dieses Jahres Revue passieren. Von Freude erfüllt, erwähnte er u.a. die Heimatkreis- und Mundartstammtische, den traditionellen Wooschmondach, die Vortragsreihe in der Teloymühle, die 7. Missouriwoche und die Bildungsreisen. So berichtete er auch über die Beteiligung am MKK Projekt Kunstpfad am Latumer See und die Zusammenarbeit mit dem Nierster Bürgerverein sowie die Verlegung von 16 Stolpersteine vor ehemals jüdischen Wohnhäusern in Lank-Latum.

Im Anschluss wurde gespannt die Ankunft des Nikolaus erwartet, der in typischer Nikolaustracht mit rotem Umhang und weißem Bart aus seinem goldenen Buch vorlas. Johannes Werners Nikolaus-Ansprache nahm dabei wie erwartet vieles im Stadtgeschehen kritisch und unterhaltsam ins Visier.

Somit bescherte der Verein seinen Gästen auch in diesem Jahr wieder einen kurzweiligen geselligen Abend. Es wurde gemeinsam gesungen, angeregt unterhalten und gefeiert – lebendige Tradition des Heimatkreis Lank.

Sigrid Müller-Emsters

 

 

Wir möchten Sie gerne an den gehaltenen Reden teilhaben lassen:

Laudatio für Dr. Lothar Beseler zur Verleihung der Jacobsleiter am 4.12.2024; gehalten durch Bürgermeisterin a.D. Angelika Mielke-Westerlage

Liebe Heimatfreunde,
liebe Gäste,
vor allem lieber Lothar,
traditionell verleiht der Heimatkreis Lank Anfang Dezember die Jacobsleiter an Heimatfreundinnen und -freunde, die sich in besonderer Weise in und für unsere Heimatstadt verdient gemacht haben.
Mit Dr. Lothar Beseler wird in diesem Jahr ein Mitglied des Heimatkreises Lank und eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich seit Jahrzehnten besonders vielfältig für unsere Stadt und seine Mitmenschen engagiert. Als Dank und Anerkennung hat er dafür bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
„Wir verdienen unseren Lebensunterhalt mit dem, was wir bekommen, aber wir leben durch das, was wir geben“ hat Winston Churchill einmal gesagt. Für Dein ehrenamtliches Engagement wurdest Du, lieber Lothar, bereits 1991 mit der Ehrennadel der Stadt Meerbusch ausgezeichnet. Du erhieltest außerdem die Ehrenplakette der Stadt Fouesnant. 1995 erfolgte die hohe Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Im Jahre 2008 ehrte Dich die KG Büdericher Heinzelmännchen mit der Verleihung der Dr. Franz-Schütz-Plakette. Die höchste und nur sehr selten verliehene Auszeichnung auf städtischer Ebene erhieltest Du 2001 mit dem Ehrenring der Stadt Meerbusch.
Lothar Beseler gehört zweifelsohne zu den bekanntesten Persönlichkeiten in unserer Stadt. Seine schulische und berufliche Vita, seine außergewöhnlichen charakterlichen Eigenschaften und sein ehrenamtlicher Einsatz in verschiedenen Vereinen machen ihn zu einem ganz besonderen Menschen.
Geboren wurde Lothar Beseler 1942 in Essen; nach einem Umzug nach Kattowitz und der Flucht der Familie nach Salzgitter-Bad, verlor er bereits im kindlichen Alter von 6 Jahren seinen Vater. Seine Mutter verfügte nicht über ausreichende finanzielle Mittel, um die Familie mit 4 Kindern zu ernähren.
Lothar wuchs bei Freunden des Vaters in Leer/Nordfriesland auf und besuchte dort die Grundschule und das Gymnasium. Dem Abitur, welches er in Wolfenbüttel abgelegte, folgte die Bundeswehrzeit mit der Reserveoffizierslaufbahn, die es Lothar ermöglichte, Geld für sein Studium zu verdienen.
An der Uni Bonn studierte der heutige 38. Preisträger der Jacobsleiter Jura und nahm 1973 nach Ablegen seines 1. und 2. Staatsexamens und seiner Promotion seine berufliche Tätigkeit bei der Arbeitsgerichtsbarkeit in unserem Land auf. 1987 wechselte Dr. Lothar Beseler als Direktor des Arbeitsgerichtes Wesel zum Landesarbeitsgericht in Düsseldorf und war dort bis zu seiner Pensionierung 2007 als Vorsitzender Richter tätig. Er ist als Autor zahlreicher Fachbücher geschätzt und hält auch heute noch Seminare für Rechtsanwälte.
Nach der Wiedervereinigung unterstützte er beruflich mehrere Wochen als Richter das Arbeitsgericht Potsdam, gab zahlreiche Seminare für die Kollegen in den neuen Bundesländern; als Bürgermeister half er durch den Aufbau freundschaftlicher Beziehungen den Städten Blankenburg und Wittenberge.
1969 heiratete Lothar Beseler seine 1. Frau Elba, mit der er seine beiden Töchter Maud und Nora bekam und die leider viel zu früh 2015 verstarb. Heute ist er stolzer Großvater von 5 Enkeln. Seit 2017 ist er mit seiner Frau Doris verheiratet, mit der er nicht nur seine Leidenschaft fürs Reisen, sondern auch seine Freude am ehrenamtlichen Engagement teilt.
Ein Mann wie Du, lieber Lothar, war natürlich immer politisch interessiert. 1979 wurdest Du Mitglied des Rates der Stadt Meerbusch, 1984 1. stellv. Bürgermeister. 1989 beginnend für 5 Jahre wurde Meerbusch von einer Ampel regiert, wobei deren Parteien im Unterschied zur Bundesebene zusammengehalten haben; Du warst in dieser Zeit Bürgermeister unserer Stadt. 1999 wurden erstmalig hauptamtliche Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen gewählt und Du tratst als Kandidat für die SPD gegen unseren späteren Bürgermeister Dieter Spindler an. Mit einem respektablen Ergebnis hast Du ihn in die Stichwahl gezwungen.
Am Rand noch kleine Anekdoten zum Schmunzeln: In Deine Zeit als oberster Repräsentant unserer Stadt entfiel auf die Mitarbeiter auch die Aufgabe, darauf zu achten, dass Du dem gleichen Paar zugehörende Socken bei Terminen trugst; das war nicht immer der Fall.
Auch hatten die Mitarbeiter dafür zu sorgen, dass die Amtskette nicht unter dem Revers verschwand. Bei externen Terminen war häufig vorab zu ermitteln, ob es etwas zu essen gab. Dein üblicher Abschiedsgruß war, du gingest zum „Krabbenfassen“.
Neben Deiner herausfordernden hauptberuflichen Tätigkeit war Dein langjähriges politisches Wirken, besonders in der Zeit als Bürgermeister, nur mit einem enormen Arbeitseinsatz zu leisten. Ich erinnere mich noch gut, wie Du, lieber Lothar - immer die Uhr im Blick - nicht selten mit mehreren Aktentaschen beladen - ins Rathaus kamst.
„Als Richter muss ich konkrete Entscheidungen treffen – die Tätigkeit als Bürgermeister erfordert dagegen eine ausgleichend wirkende Argumentation“ so hast Du vor rund 20 Jahren in einem Interview den entscheidenden Unterschied zwischen Deiner beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeit bezeichnet.
Sicherlich waren es Deine vertieften Kenntnisse über die Geschehnisse in unserer Stadt, aber auch Dein Ehrgeiz und Dein Interesse, die Dich nach Ablegen Deines politischen Mandats 1999 weitere ehrenamtliche Tätigkeiten haben übernehmen lassen.
Vor 20 Jahren gründetest Du, lieber Lothar, mit anderen Mitstreitern den Förderverein Meerbusch/Fouesnant. Noch heute besteht der Verein und unterstützt zahlreiche Aktivitäten, insbesondere den Austausch junger Menschen mit unserer Partnerstadt. Du bist- keine Frage- natürlich der Vorsitzende des Vereins.
2008 warst Du Gründungsmitglied der Bürgerstiftung „Wir für Meerbusch“; selbstverständlich bekleidest Du auch hier das Amt des Vorsitzenden. In Strümp, Deinem Heimatortsteil, bist Du Präsident des Martinskomitees. Du bist Dir nicht zu schade, von Haus zu Haus zu gehen und Gelder zu sammeln, auch wenn dies, wie in diesem Jahr, mit einem schmerzhaften Kniefall verbunden ist.

15 Urkunde

Meine Damen und Herren, die Leidenschaft von Lothar Beseler galt und gilt der Kultur in Meerbusch. Das war schon in seiner Zeit als Mandatsträger der Fall und das ist es heute noch.

2001 übernahmst Du, lieber Lothar, das Amt des Vorsitzenden des über die Grenzen Meerbuschs hinaus bekannten Meerbuscher Kulturkreises. Du führst den Verein mit viel Herzblut, du bist das Gesicht des MKK. Deine Mitstreiter bindest du stets aktiv ein, bist bestens vernetzt, was der Vereinsarbeit zugute kommt. Du bringst immer neue Ideen ein, welche Projekte könnten durchgeführt, welche gefördert werden; welche Veranstaltungen und Reisen können angeboten werden. Gemeinsam arbeiten Heimatkreis und MKK derzeit daran, einen Kunstpfad entlang des Latumer Sees zu realisieren. Dein Anspruch ist es – so hast Du es bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des MKK formuliert – den Menschen in unruhigen Zeiten mehr Stabilität, positive soziale Beziehungen, Zusammenhalt und gemeinsame Erlebnisse zu bieten.
Ich denke, die stetig wachsende Mitgliederzahl – der MKK zählt heute rd. 380 Mitglieder - bestätigt Dich und diejenigen, die sich in Vorstand und Beirat engagieren.

Wir, lieber Lothar, kennen uns seit mehr als 40 Jahren. Politische Unterschiede waren zwischen uns, ob in meiner Funktion als Kulturdezernentin oder Bürgermeisterin, nie ein Hindernis. Für uns beide stand immer der Erfolg der Sache im Vordergrund.
Du, lieber Lothar, bist ein wunderbarer Mensch und ich darf Dir und Ihnen versichern, dass ich dieses besondere Attribut nicht leichtfertig benutze. Du bist stets den Menschen zugewandt, liebenswert, zuvorkommend, humorvoll, wertschätzend im Umgang, mit hohem Engagement an der Sache interessiert, immer um einen Ausgleich unterschiedlicher Interessen bemüht.
Auf der Seite des Bundespräsidialamtes habe ich gelesen, ernst zunehmende wissenschaftliche Untersuchungen belegten, dass ehrenamtlich Tätige seltener ernsthaft krank würden und höhere Chancen auf ein glückliches und langes Leben hätten. Es ist also nicht nur Deine Frau Doris, die dich jung hält.

In diesem Sinne wünsche ich Dir und uns, dass Du, lieber Lothar, deine zahlreichen Ehrenämter noch lange für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger ausüben kannst.


Rede des Preisträgers Dr. Lothar Beseler anlässlich der Verleihung der Jacobsleiter durch den Heimatkreis Lank e.V. am 4. Dezember 2024

Liebe Heimatfreunde, meine Damen und Herren,
zunächst möchte ich mich bedanken. Bedanken für die mir heute verliehene Auszeichnung des Heimatkreises Lank. Ich fühle mich sehr geehrt. Ich möchte mich auch bedanken bei Dir, liebe Angelika, für Deine Laudatio, bei Herrn Bommers für seine lobenden Worte und für die musikalische Umrahmung durch das Jugendblasorchester des Musikvereins Osterath. Be-sonders freue ich mich, dass meine beiden Enkel Tilo und Epke in diesem Orchester mitspie-len. Gerade in meinem Alter tuen diese lobenden Worte gut. Diese Auszeichnung ist wie ein Jungbrunnen. Unser Nationaldichter Goethe sagte es einmal treffend: “Waget laut und klar zu nennen / sein Bemühen, seine Tugend; / denn ein herzlich Anerkennen / ist des Alters zweite Jugend!“ Doch ich hoffe nicht, dass nach diesen Lobeshymnen sich das Sprichwort erfüllt: „Wer gelobt wird, der wird bucklig.“. Ich werde – das verspreche ich – mich bemühen, nicht bucklig zu werden, sondern auch künftig meine Aufgaben zu erfüllen und mich weiter-hin zu engagieren.
Doch nun zurück zur heutigen Verleihung der Jacobsleiter. Als mir am 10. Juli der Vorsit-zende des Heimatkreises Lank, Franz Jürgens, mitteilte, der Vorstand habe einstimmig be-schlossen, mir in diesem Jahr die Jacobsleiter zu verleihen, war ich nicht nur sprachlos, son-dern auch ergriffen. Ich war ergriffen von der Idee, ich solle mich einreihen in die Schar Lan-ker Persönlichkeiten und Heimatfreunde, die seit 1975 mit dieser Auszeichnung geehrt wur-den. Ich erinnere nur an Karl Münks, Karl Schmalbach und Addo Winkels, an Ulli Wetter, Franz-Josef Radmacher, Karl-Heinz Thelen und im letzten Jahr an Helga Ebner, um nur ei-nige zu nennen. Denn ich bin nicht in Lank geboren wie einige Preisträger, spreche nicht Lanker Platt, wohne auch nicht in Lank, sondern „nur“ in Strümp. Ich habe nicht mitgewirkt an Aufsätzen über die Geschichte Lanks und habe auch keine Wegekreuze restauriert. Es kann auch nicht der Grund für diese Auszeichnung sein, dass ich gerne um den Latumer See spazieren gehe, dass ich im Rahmen des Kunstpfades Latumer See inzwischen auch die Blickachsen auf den See kenne, häufig in der Teloymühle Ausstellungen eröffnet habe, regelmäßig an der Ehrung der Preisträger anwesend war und gerne in Lank gut essen gehe. Auch der Umstand, dass nach einem langen Leben die Ehrungen über einen kommen, bevor man über die Jacobsleiter hoffentlich im Himmel aufgenommen wird, kann den Vorstand nicht bewegt haben, mich zu ehren. Und es wird sicherlich auch nicht ausgereicht haben, dass jedenfalls meine jetzige Frau in Büderich aufgewachsen, zig Jahre in Osterath gewohnt und in Lank gearbeitet hat, bevor sie ihren hoffentlich Lebensmittelpunkt in Strümp gefunden hat. Es müssen also andere Gründe geben, weshalb ich jetzt die Urkunde und diese Plakette in den Händen halte.
Ich bin ein Zugereister. Wohne seit 1973 in Strümp. Zu Beginn meiner Richterlaufbahn stellte ich fest, dass das Leben mehr zu bieten hat, als nur auf einem Richterstuhl Entscheidungen zu treffen. Ich fragte mich damals vor 50 Jahren, reicht es für ein erfülltes Leben aus, hin und wieder nicht richtig schlafen zu können, weil einem ein juristisches oder menschliches Problem nicht aus dem Kopf geht? Ich wollte mitgestalten. Wollte daran mitwirken, dass es in un-sere Community gerechter, sozialer, besser zugeht. Und wo kann man dieses besser ma-chen als in der Kommunalpolitik. In diesem Zusammenhang habe ich mich auf zwei Schwer-punkte konzentriert: die örtliche Schulpolitik und die Kulturpolitik. Der Grund, dass ich gerade diese Bereiche auswählte, ist ganz einfach in dem Umstand zu sehen, dass meine inzwi-schen verstorbene Frau Kunsterzieherin am Meerbusch-Gymnasium und Künstlerin war. Ich war ehrenamtlicher Bürgermeister und in zwei Amtsperioden stellvertretender Bürgermeister. In dieser Zeit habe ich immer wieder versucht, Menschen zu motivieren. Zu motivieren, sich zu engagieren. In Vereinen, in Parteien, in Bürgerinitiativen und in einem Ehrenamt, wo auch immer. Denn die Demokratie lebt vom Ehrenamt.
Seit meinem Ausscheiden aus dem Rat bin ich u.a. Vorsitzender des Meerbuscher Kultur-kreises. Und damit ging das Gestalten erst richtig los. Mit einem sehr engagierten Team, von dem einige heute anwesend sind, will ich interessierten Menschen die Augen öffnen für Kunst und Kultur. Und zwar für alle Menschen in Meerbusch. Die Mitglieder des Vorstandes des MKK und seines Beirats wollen sie begeistern für die heutige Kunst und die alten Meis-ter. Der Meerbuscher Kulturkeis will durch Reisen nach Nah und Fern den Horizont der Mit-reisenden erweitern. Wir wollen auf unseren Veranstaltungen und Reisen eine Begegnungs-stätte sein für Menschen. Damit erfüllen wir eine wichtige soziale Aufgabe genauso wie der Heimatkreis Lank. Dabei habe ich so einiges vom Heimatkreis Lank gelernt. Von seinem En-gagement. Von seinen vielen Ideen. Von seinem großen Geschichtsbewusstsein. Der Hei-matkreis Lank und der Meerbuscher Kulturkreis haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen erreichen, dass sich die Menschen in Meerbusch wohlfühlen. Dass sie hier ihre Heimat haben oder – wie ich - gefunden haben. Und das schöne ist, Sie, der Heimatkreis Lank und wir der Meerbuscher Kulturkreis sind offen für alle Menschen, die guten Willens sind. Und ich füge hinzu: Das Engagement des Heimatkreises und des Meerbuscher Kulturkreises ist gelebte Demokratie. Und deshalb habe ich gerne die heutige Auszeichnung angenommen, mit der auch diejenigen Menschen geehrt werden, die im Meerbuscher Kulturkreis und zwar im Vor-stand und im Beirat viel Zeit und Arbeit aufbringen, um den Menschen hier in Meerbusch

Kunst und Kultur und auch ein wenig Geschichte näher zu bringen. Damit sie hier ihre Heimat haben. Ein Dichter sagte es einmal so schön: „Heimat ist der Ausgangspunkt von Liebe, Hoffnung und Träumen“. Lasst uns alle dafür einstehen. Ich danke dem Heimatkreis Lank sehr für diese Auszeichnung und ich verspreche: ich mach weiter, solange und soweit mich meine Füße tragen und die Gesundheit und die eigene Ehefrau es zulassen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

 

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