Reiseberichte

Artikel nach Datum gefiltert: Sonntag, 19 April 2020

Bevor die Teilnehmer am 29. Februar 2020 die Ausstellung BEETHOVEN - Welt. Bürger. Musik in der Bundeskunsthalle besucht wurde, stand eine 90-minütige Führung durch die interessante Sonderausstellung „VERY BRITISH -Deutscher Blick auf Großbritannien“ im Haus der Geschichte auf dem Programm der Tagesfahrt nach Bonn.

VERY BRITISH -Deutscher Blick auf Großbritannien

Die besondere Beziehung zwischen Deutschland und Großbritannien wurde in acht unterschiedlich gestalteten Räumen beleuchtet: Thema war zum Beispiel die Entwicklung von der Besatzungsmacht zum Verbündeten und zum kulturellen Leitbild. Erstaunlich ist die beständige Anteilnahme der Deutschen am Geschehen im britischen Königshaus. Die Rivalität zwischen den beiden Fußballnationen und das Wembley-Tor 1966 sind legendär. Aber auch die Begeisterung der Deutschen für kulturelle Aspekte wie britische Musik und englischen Humor, wie er in den Filmen mit Mr. Bean oder in „Dinner for one“ deutlich wird, prägen das Verhältnis zu Großbritannien. Das deutsche Entsetzen über die Brexit-Abstimmung verdeutlichte Jacques Tilly mit einem Rosenmontagszugwagen.

Viele wertvolle Leihobjekte wie zum Beispiel das Kleid, das Königin Elisabeth bei ihrem Deutschlandbesuch 1965 trug, und das Tigerfell aus dem oben erwähnten Film „Dinner for one“ wurden gezeigt.

Beethoven. Welt. Bürger. Musik

Nach einer Mittagspause erlebten die Teilnehmer eine 90-minütige Führung durch die Bundeskunsthalle. Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag ist der Anlass, ihn in Bonn, seiner Geburtsstadt, im Jahr 2020 besonders zu ehren. Die Ausstellung trägt den Titel „Beethoven. Welt. Bürger. Musik“.

„Welt“ zielt auf die globale Bedeutung Beethovens heute. Gleichzeitig werden die politisch-historischen Hintergründe des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts sowie die unterschiedlichen Lebenswelten am Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Zeitalter beleuchtet. So gelingt es, Beethovens Biografie und die Werkentwicklung mit den politischen Zeitläuften in Beziehung zu bringen.

„Bürger“ bezieht sich auf die Positionierung Beethovens in der damals zunehmend von bürgerlichen Werten geprägten Gesellschaft. Betrachtet werden die Jahre von 1770 bis 1792 in der Residenzstadt Bonn, wo er in einem Haushalt ohne Frau mit einem trunksüchtigen Vater aufwuchs. Die unterschiedlichen Mentalitäten in Bonn und Wien, wo Beethoven von 1792 bis 1827 lebte, werden aufgezeigt. Hier führte er ein nervenaufreibendes und oft einsames Leben, denn seine Liebe galt meist adligen Damen, mit denen eine Eheschließung wegen der Standesunterschiede nicht möglich war. Ob Beethoven zu Antonie Brentano oder Josephine Brunswik die engste Beziehung hatte, ist in der Fachwelt nicht entschieden.

„Musik“ schließlich bezieht sich auf Beethovens musikalisches Werk, dargestellt anhand ausgewählter Schlüsselwerke. Ein großes Reiterbild Napoleons eröffnet das Kapitel „Wege zum Erfolg 1802-1812“, dieser prägte die Epoche wie auch Beethoven selbst. Es werden sowohl die Zusammenhänge der Symphonie „Eroica“ mit Bonaparte werden behandelt, wie auch die Gräuel, die die napoleonischen Truppen anrichteten, durch Präsentation von Goyas „Los desastres de la guerra“ veranschaulicht.

Die 9. Sinfonie Beethovens stellt ein Resümee seiner Kunst dar: Die humanistische Neigung, Künstlerschaft für die Verbesserung der Verhältnisse einzusetzen.

Bestürzend ist für den Betrachter die Krankenakte Beethovens, die neben seinem fortschreitenden Hörverlust auch weitere schwere Erkrankungen aufweist. Diese versuchte man, mit für uns heute skurril anmutenden Methoden zu heilen.

Das Augenmerk richtet sich auch auf die Arbeitsweise des Komponisten, die anhand der Entstehungsgeschichte der „Missa Solemnis“, die einen Wendepunkt in der Lebens- und Schaffensgeschichte Beethovens markiert, exemplarisch nachgezeichnet wird. Denn anders als bei Mozart oder Brahms sind viele Notizen und Skizzen erhalten geblieben.

Im letzten Raum der Ausstellung beeindruckt die Kopie des berühmten Beethovenfrieses von Gustav Klimt aus dem Jahr 1902.

Christa Ahrens-Wilke

 

 

 

Freigegeben in Neues vom MKK

50 Jahre Meerbusch

Aktuelle Termine

Newsletter

Mit dem kostenlosen NEWSLETTER des Meerbuscher Kulturkreises bleiben Sie immer auf dem Laufenden!
captcha 

Kalender

« April 2020 »
Mo Di Mi Do Fr Sa So
    1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
27 28 29 30      

Finde uns auf Facebook