Kulturkreis Meerbusch

Artikel nach Datum gefiltert: Dienstag, 26 Juli 2022

Die Künstlerinnen Inge Martin, Elke Maurer und Waltraud Szyperski stellen ihre Arbeiten der freien Malerei vor. Durch ihr Interesse zur informellen Malerei fanden sie zueinander und dann gemeinsam zu Prof. Dr. Qi Yang. Im Laufe der Zeit entwickelte jede ihren eigenen Stil.

Lebhafte farbige Arbeiten, sensible Linien, breite kräftige Pinselstriche - diese Malerei und noch vieles mehr, ist im Alten Güterbahnhof in Osterath zu sehen.

Ausstellungsort
Alter Güterbahnhof
Ladestrasse 3
40670 Meerbusch-Osterath
Parkmöglichkeiten auf Gottlieb-Daimler-Straße

Ausstellungsdauer 06. 14. August 2022
Die Vernissage ist am Samstag, 6. August 2022 um 17 Uhr.
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 15 – 18 Uhr, Samstag + Sonntag 11 – 18 Uhr

Herzliche Einladung – die Künstlerinnen freuen sich über Ihren Besuch!

Freigegeben in Neues vom MKK
Mittwoch, 27. Juli 2022 00:12

Bericht: Besichtigung Brauns-Mühle

Viele Autofahrer sind schon mehrfach über die Landstraße zwischen Büttgen und Kaarst gefahren und haben die sehr schöne Brauns-Mühle nur im Augenwinkel wahrgenommen. Denn das wunderschöne Mühlengebäude liegt direkt neben der vielbefahrenen Straße und wird so oft übersehen. Bei schönstem Wetter trafen sich die Teilnehmer*innen am 20.7.22 auf dem Mühlengelände und wurden vom Mitglied des Fördervereins der Brauns-Mühle, Herrn Berentzen, freundlich empfangen.
Der Förderverein hat das ursprünglich sehr heruntergekommene Gebäude mit Unterstützung des Landes und vielen Sponsoren in jahrelanger, nerven-und zeitraubender Detailarbeit liebevoll wieder hergerichtet. Bei der Führung durch das Mühlengebäude und das angrenzende Cafe erläuterte Herr Berentzen die spannende Geschichte der Mühle, die bis auf das Jahr 1754 zurückgeht. Richtig spannend und anstrengend wurde es dann aber bei der Innenbesichtigung der insgesamt über drei nur mit schmalen Treppen verbundenen Arbeitsetagen. Die Technik der Mühle ist begeisternd und alles ist wieder in den Originalzustand versetzt worden, so dass die Mühle heute wieder voll funktionstüchtig ist. Die Besichtigung hat sich wirklich gelohnt und der Förderverein freut sich jederzeit über entsprechendes Interesse und Unterstützung bei seiner Arbeit.

Dr. Thomas Wolff

Freigegeben in Neues vom MKK

Was lange währt, wird endlich gut!
Diese Lebensweisheit trifft auf die jüngste Reise des MKK auf jeden Fall zu: Geplant war sie für den Juni 2020, erfolgreich durchgeführt wurde sie genau zwei Jahre später. Der Grund: natürlich Corona.

Am 12. Juni 22, einem strahlend schönen Sonntag, startete der Reisebus mit 38 erwartungsfrohen Gästen morgens um 7 Uhr Richtung Potsdam. Die Autobahn war frei, es ging zügig voran und mittags erreichte die Gruppe wie geplant Braunschweig, wo man sich bei einem Mittagessen für die anschließende historische Stadtbesichtigung stärken konnte.

Während der 90-minütigen Führung durch die „Löwen-Stadt“ (benannt nach dem Sachsenherzog Heinrich dem Löwen), lernten die Reisenden in aller Kürze die über 1000-jährige Geschichte von „Brunswieck“, der heute zweitgrößten Stadt Niedersachsens (250 000 Einwohner), sowie einige ihrer historischen Gebäude rund um den Dom und den Burgplatz kennen.

Da es sehr heiß war, wurde die Weiterreise im klimatisierten Bus als sehr erholsam empfunden und nach drei Stunden, die wie im Flug vergingen, erreichte der Bus das Reiseziel Potsdam.

Der Abend stand – an diesem wie auch den folgenden Tagen – zur freien Verfügung. Schnell fanden sich kleinere Gruppen, die die nähere Umgebung rund um das Hotel bei einem Spaziergang am Ufer der Havel erkundeten oder ihre Schritte in Richtung Holländisches Viertel lenkten, wo zahlreiche Restaurants ein leckeres Abendessen versprachen.

Der erste Tag in Potsdam (Mo, 13. Juni) begann mit der Besichtigung des Karl-Foerster-Gartens, einer Anlage, bei deren Anblick jedem Gartenfreund das Herz aufgeht. Auf 5000 m2 Fläche hat der Staudenzüchter und Gartenphilosoph (1874 bis 1970) ein wahres Paradies geschaffen. Er züchtete über 300 Staudenarten und kombinierte sie so mit Blumenzwiebeln, Gräsern und Gehölzen, dass es zu jeder Jahreszeit prächtig anzuschauende Bereiche im Garten gibt.

Vom Gartenparadies ging es per Bus zum Belvedere auf dem Pfingstberg.
Der Pfingstberg ist mit 76 m die höchste Erhebung Potsdams. Das Belvedere wurde unter Friedrich Wilhelm IV. (1840 – 1861 König von Preußen) errichtet und ist nur ein Teil eines ursprünglich wesentlich umfangreicheren Bauvorhabens, das den Namen „Schloss“ verdient hätte. Hat man den Aufstieg bewältigt, wird man mit einer grandiosen Aussicht auf Potsdam und Umgebung belohnt.

Nach dem Mittagessen begann der gemütliche Teil des Tages mit einer Schlösserfahrt auf der Havel.
Bei bestem Wetter zogen die am Wasser liegenden Sehenswürdigkeiten Potsdams an den MKK-Reisenden vorbei, Schlösser und Gärten, die heute zum UNESCO Welterbe gehören.

Der kommende Tag (Die, 14. Juni) begann mit einer ausführlichen Stadtrundfahrt unter dem Motto „Europa in Potsdam“. Die sachkundige Stadtführerin erläuterte in sehr interessanter Weise die verschiedenen Stadtteile und deren relevante Gebäude und zog immer wieder teilweise überraschende Querverbindungen zum Thema „Europa“. Die Tour führte durch die historische Innenstadt zur Glienicker Brücke, über die man Teile Potsdams erreichte, die im 19. Jh. entstanden sind und zu den „noblen Vororten“ zählen.

Sie endete am sicherlich berühmtesten Ort Potsdams, dem Schloss Sanssouci, das die MKK-Reisenden mit Hilfe eines Audio-Guides von innen erkunden konnten.
Dieses in nur zweijähriger Bauzeit (1745-47) entstandene „Lust-Haus“ Friedrichs des Großen (1712 – 1786) diente dem „Alten Fritz“ als Refugium in den Sommermonaten. Das Schloss ist kein repräsentativer Prachtbau, sondern hat mit seinen zwölf Räumen, von denen der Hausherr nur fünf selbst bewohnte, geradezu bescheidene Ausmaße. Hier komponierte, musizierte und philosophierte der preußische Monarch, wenn er nicht seinen Staatsgeschäften nachging; hier war sein bevorzugter Gesprächspartner, der frz. Philosoph Voltaire, ein gern gesehener und häufiger Gast, ganz im Gegensatz zu Friedrichs Ehefrau, die keinen Zutritt hatte.

Nach der Innenbesichtigung bestand die Gelegenheit, die Außenanlagen des Schlosses zu genießen: dazu gehörte unbedingt ein Gang über die Treppen der berühmten Weinbergterrassen hinunter in den prächtigen Park.

Der Nachmittag war dann dem zweiten Teil der Stadtrundfahrt gewidmet. Erste Station war das „Neue Palais“ Friedrichs des Großen, errichtet 1763 – 1769.
Ganz im Gegensatz zum bescheidenen Schloss Sanssouci sollte dieser prächtige und kostspielige Bau nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) Preußens neue Rolle unter den Mächtigen Europas verkünden. Die auf Friedrich bezogene Inschrift „Nec soli cedit“ („Selbst der Sonne weicht er nicht“) lässt auf die Absicht des Bauherrn schließen, sich mit diesem Gebäude ein Denkmal als siegreicher Feldherr zu setzen. Friedrich selbst nannte die dreiflügelige Anlage mit einer Frontlänge von 220 Metern eine „Fanfaronade“ (Prahlerei, Angeberei).

Per Bus ging es dann zur russischen Kolonie Alexandrowka – wahrhaft ein Kontrastprogramm.
König Friedrich Wilhelm III. (1770 – 1840) ließ die Kolonie in den Jahren 1826/27 für die letzten zwölf Sänger eines ehemals aus 62 russischen Soldaten bestehenden Chores anlegen. Diese 62 Männer waren Kriegsgefangene, die es nach Potsdam verschlagen hatte. Zar Alexander I. erlaubte den Verbleib des Soldatenchors in Preußen und Friedrich Wilhelm III. ließ die Kolonie als „Denkmal der Erinnerung“ an die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Häusern Hohenzollern und Romanow gründen und nach Zar Alexander I. benennen.

Eine weitere Station an diesem ereignisreichen Tag war Cecilienhof, erbaut in den Jahren 1913–1917. Dieser letzte Schlossbau der Hohenzollern wurde unter Wilhelm II. (Deutscher Kaiser von 1888 – 1918) für seinen Sohn Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie errichtet.

Weltgeschichtlich bekannt wurde Cecilienhof als Ort der Potsdamer Konferenz, der letzten Konferenz der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs, die vom 17. Juli bis 2. August 1945 stattfand und bei der die Regierungschefs der drei Hauptalliierten (USA, Sowjetunion, GB) nach dem Ende der Kampfhandlungen in Europa das weitere Vorgehen berieten.

Es folgte ein kurzer Spaziergang durch den umgebenden Park, von wo aus man auch einen Blick auf die angrenzenden Villen von Wolfgang Joop und Günter Jauch werfen konnte.

Nun bestieg man zum letzten Mal für heute den Bus, der die Reisegruppe zum Holländischen Viertel brachte.
Friedrich Wilhelm I. (1688 – 1740), als „Soldatenkönig“ bekannt, brauchte zum Ausbau der damaligen Garnisonstadt Potsdam dringend gut ausgebildete Handwerker. Bei den holländischen Nachbarn wurde er fündig und weil diese sich in Potsdam wie zu Hause fühlen sollten, ließ er zwischen 1733 und 1742 ein Stadtviertel mit 134 typisch holländischen Häusern bauen. Es kamen viele der begehrten Handwerker, aber durchaus nicht so viele wie gewünscht.
Heute ist das Viertel mit seiner Mischung von Wohnraum, kleinen Läden, Galerien, Werkstätten, Kneipen, Restaurants und Cafés bei Einwohnern und Touristen gleichermaßen beliebt.

Der dritte Tag in Potsdam (Mittwoch, 15. Juni) begann mit einem Besuch des berühmten Museums Barberini. Seit September 2020 beherbergt das Museum die „Sammlung Hasso Plattner“, die aus insgesamt 107 Arbeiten aus der Zeit des französischen Impressionismus besteht. Darunter befinden sich allein 38 Werke von Claude Monet. Weitere in der Sammlung vertretene Künstler sind u.a. Pierre-Auguste Renoir, https://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Edmond_CrossPaul Signac, Alfred Sisley und Maurice de Vlaminck.

Nach so viel Kultur ging es mit dem Bus hinaus in die Natur, in den wunderschönen Stadtteil Berlin-Wannsee, wo man nach einem kurzen Spaziergang Villa Liebermann erreichte, das Haus, das der erfolgreiche Maler Max Liebermann (1847 – 1935) im Jahr 1910 mit seiner Familie bezog.
Um der Hektik der Großstadt Berlin entfliehen zu können, hatte er schon 1909 das 7260 m² große, schmale Wassergrundstück am Wannsee erworben. Dort ließ er sich nach Vorbildern Hamburger Patriziervillen einen Landsitz errichten, den er sein „Schloss am See“ nannte. Hier verbrachte Liebermann in den folgenden 25 Jahren die Sommermonate
Wer diesen Ort heute besucht, möchte ihn eigentlich gar nicht mehr verlassen. Das liegt nicht zuletzt an dem großen, zum See hin gestreckten Garten, der nach den Ideen des „Gartenreformers“ Alfred Lichtwark gestaltet ist. Besonders hervorzuheben ist der unverstellte Blick auf den Wannsee von der Gartenterrasse aus. Bei Kaffee und Kuchen konnte man diesen Blick nach der Führung durch Haus und Garten ausgiebig genießen. Wunderbar!

Am vorletzten Tag der Reise (Do, 16. Juni) stand ein Abstecher in die Hauptstadt mit dem Besuch des Humboldt Forums auf dem Programm. Dieses mittlerweile europaweit bekannte Gebäude wurde auf dem Schlossplatz errichtet, benannt nach dem Berliner Stadtschloss, dessen Überreste 1950 gesprengt worden waren.

Dieser Schlossplatz war ursprünglich eine sumpfige Wiese, danach Stadtviertel, Kloster, Schloss, Aufmarschplatz für Großdemonstrationen. Hier stand von 1976 bis 2008 der Palast der Republik.
Ab 2008 fanden archäologische Grabungen auf dem Gelände statt, ein Teil der Fläche wurde wieder zur Wiese. In den folgenden Jahren entschloss man sich zum Neubau, schrieb einen Wettbewerb aus, den der Architekt Franco Stella gewann, 2013 wurde der Grundstein gelegt und 2020 war das Humboldt Forum fertig, das aufgrund der Corona-Pandemie am 16. 12 2020 digital eröffnet wurde und seit dem 20. Juli 2021 auch tatsächlich besucht werden kann.

Das Gebäude besticht u.a. durch seine Fassadengestaltung: Nähert man sich von Norden, Süden oder Westen, so glaubt man, das alte Stadtschloss, das „Hauptwerk des norddeutschen Barock“, im Original vor sich zu haben. Dass dem nicht so ist, macht die moderne Ostfassade klar, die durch ihre Schnörkellosigkeit und Glätte einen extremen Kontrast zu den anderen Fassaden bildet.

Dieser Ort, dessen offizieller Name „Humboldt Forum im Berliner Schloss“ lautet, ist „ein Ort für Kultur und Wissenschaft, für Austausch und Debatten.“ Das Gebäude soll in Erinnerung an das geistige Erbe Alexander und Wilhelm von Humboldts mehrere museale Sammlungen aus aller Welt – u. a. der Dahlemer Museen – zusammenführen, Veranstaltungsräume für Wissenschaft und Kultur bieten, die Museumsinsel ergänzen, über die Schlossgeschichte informieren und zugleich der Wiederherstellung eines Hauptbezugspunktes der deutschen Geschichte und des historischen Stadtbildes von Berlin-Mitte dienen.
Kostenpunkt: ca. 677 Mio Euro. Darin enthalten sind 105 Mio Euro für die barocken Fassaden.

Das Mittagessen im Alt-Berliner Gasthaus „Julchen Hoppe“ brachte die nötige Stärkung nach so viel beeindruckender Architektur.
Da der Nachmittag nicht verplant war, nutzen die MKKler die Zeit ganz unterschiedlich: Wer noch laufen wollte, spazierte unter den Linden bis zum Brandenburger Tor und krönte den Ausflug mit einem Besuch im Hotel Adlon. Die etwas Bequemeren ließen sich per Schiff auf der Spree transportieren und lernten noch ganz andere Orte dieser großartigen Stadt kennen.

Am Freitag, 17. Juni, ging es – leider – schon wieder nach Hause. Doch auch die Heimreise wurde durch eine Stadtbesichtigung angenehm unterbrochen: diesmal lernten die Reisenden Magdeburg, die Hauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt, und besonders das Stadtviertel um den Dom herum kennen.

Wer bisher glaubte, der Name Magdeburg meine eine Burg voller Mägde, der irrt, obwohl eine junge Frau (= Magd?) das Stadtwappen ziert. Die bereits 805 auftauchende Bezeichnung ad Magadoburg oder Magathaburg meint höchstwahrscheinlich „mächtige Burg“. Immerhin war die Stadt unter Otto I. (ab 963 röm.-dt. Kaiser) Kaiserpfalz und Erzbistum und im Mittelalter ein bedeutender Handelsort und Knotenpunkt wichtiger Fernverbindungen.

Der Magdeburger Dom ist das Wahrzeichen der Stadt. Er ist die erste von Anfang an gotisch konzipierte Kathedrale der Gotik auf deutschem Boden, erbaut von 1209 bis 1520. Zu seinen Kunstschätzen gehören antike Säulen aus Porphyr, Marmor und Granit, die Kanzel aus Alabaster, ein großes Taufbecken und die zehn Skulpturen der klugen und törichten Jungfrauen, deren „drastische Direktheit“ immer wieder Erstaunen erregt. Weitere Kostbarkeiten des Domes sind das Grab des Kaisers Otto I. und – seit 2008 – die größte Orgel Sachsen-Anhalts.

Kurz in Augenschein genommen wurde auch das Kloster Unser Lieben Frauen (kein Rechtschreibfehler, so heißt es wirklich!) mit dem witzigen Türgriff an der Eingangspforte. Dann spazierte man zur Bastion Cleve, Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlagen und unmittelbar hinter dem Dom gelegen. Hier kann man einen mittelalterlichen Wehrturm, einen Geschützgang von 1530/40 und ein Pulvermagazin ganz aus der Nähe betrachten. Mit diesen Wehranlagen konnte die Stadt 1550/51 einer längeren Belagerung durch kaiserliche Truppen erfolgreich standhalten.

Zum Abschluss der Magdeburg-Führung spazierte die MKK-Gruppe zur Grünen Zitadelle, nicht zu verwechseln mit der echten alten Zitadelle, die sich auf einer Insel mitten in der Elbe befand. Die Grüne Zitadelle ist ein von Friedensreich Hundertwasser (bürgerlich: Friedrich Stowasser, 1928 – 2000) entworfener Gebäudekomplex, nach seinen Worten „eine Oase für Menschlichkeit und für die Natur in einem Meer von rationellen Häusern“.

In diesem 2005 fertiggestellten Projekt sind alle architektonischen Anliegen Hundertwassers perfekt miteinander verschmolzen. So finden sich weithin leuchtende goldene Kugeln auf den Türmen, schauen "Baummieter" (= echte Bäume!) aus "tanzenden Fenstern", duften Blumenwiesen auf den Dächern und Rampen und tragen wellenförmige Böden als "Melodien für die Füße" die Besucher beschwingt durch die Innenhöfe.
Der anfangs durchaus umstrittene Bau ist heute ein Anziehungspunkt nicht nur für Touristen. Hier leben Menschen in 55 Wohnungen, hier gibt es attraktive Ladenlokale und Eventräume, ein Hotel, ein Theater, Büros, Arztpraxen und einen Kindergarten, der „FriedensReich“ heißt.

Das letzte gemeinsame Mittagessen auf dieser ereignisreichen Reise wurde im nahe gelegenen Restaurant Dom-König eingenommen. Dann hieß es, Abschied zu nehmen von Magdeburg, den Bus zu besteigen und sich ein letztes Mal dem hervorragenden Busfahrer anzuvertrauen, der alle MKKler gut nach Hause brachte.

Gisela Saßmannshausen

Freigegeben in Neues vom MKK

Spaziergang durch den Schlosspark Benrath mit dem Park- und Landschaftsarchitekten Claus Lange am 29. Juni 2022

Eine kleine, leider durch Corona geschwächte Gruppe konnte ein weiteres Highlight der Düsseldorfer Parklandschaft erleben. Unter unserem Parkexperten, dem Park- und Landschaftsarchitekten Claus Lange, erfuhr die Gruppe während des 2 ½-stündigen Spaziergangs sehr viel Wissenswertes über Schloss und Schlosspark Benrath, über Vergangenheit und Gegenwart. Es ist kaum möglich, alles Informationen hier zu Papier zu bringen, es würde den Rahmen sprengen.

Die spätbarocke Anlage ist das bedeutendste Baudenkmal Düsseldorfs. Die einzelnen Gärten sind sehr vielfältig. Üppiger Blumenschmuck im Garten der Kurfürstin, Küchengarten und Parterre-Garten. Nobles Grün mit geschnittenen Hecken, barocken Steinbänken im Waldpark und mythologische Skulpturen auf der Schlossterrasse.
Jan Wellem (Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg) und seine Gemahlin Anna Maria Luisa de Medici nutzten das ehemalige 1666 fertig gestellte Wasserschloss nur einmal. Hingegen reisten viele Künstler und Schriftsteller nach Benrath. Theodor Fontane und Thomas Mann beispielsweise ließen sich von dem kurfürstlichen Kleinod für ihre Werke inspirieren. Als dann 100 Jahre später der in Mannheim wohnende Kurfürst Carl Theodor (1724 – 1799) eine „Ferienwohnung“ suchte, schickte er den jungen Hofarchitekten Nicolas de Pigage nach Benrath, um dort das marode Hauptgebäude des Wasserschlosses abzureißen und durch ein neues Schloss mit bescheidenen 80 Zimmern zu ersetzen. Die Orangerie blieb allerdings erhalten, und dort findet man noch Zeugnisse des alten Schlosses in Fresken, Stuckaturen und mehr.
1911 erwarb die Gemeinde Benrath das Schloss von der preußischen Krone. Durch Eingemeindung Benraths gelangte das Schloss 1929 in den Besitz der Stadt Düsseldorf.
Der 61 Hektar große Schlosspark erstreckt sich bis zum Rhein. Seinen Mittelpunkt bildet der 470 Meter lange Spiegelweiher. Der künstlich angelegte Schlossweiher nördlich vor der Hauptfront speist ein Kanalsystem, mit dem die gesamte Parkanlage bewässert wird. Zu beiden Seiten des Hauptgebäudes befinden sich die Privatgärten: Im Osten ein achsensymmetrischer Französischer Barockgarten, der der Kurfürstin Elisabeth Auguste als Privatareal vorbehalten war. Zwischen 1989 und 1993 wurde die Anlage restauriert.

Im Westen befindet sich eine englische Variante, die zu Beginn des 19. Jahrhundert angelegt wurde. Ursprünglich befand sich hier ebenfalls ein Garten nach französischem Vorbild mit einem rechteckigen Wasserbecken im Zentrum.
Im Park leben mehr als 80 Vogelarten und mehr als 300 Käferarten. Seltene nordamerikanische Gehölze prägen insbesondere den sogenannten Kurfürstengarten, den herausragende Gartenkünstler wie Maximilian Friedrich Weyhe und Peter Joseph Lenné im 19. Jahrhundert anlegten.
Im Jahr 2002 war der Schlosspark Benrath Teil der EUROGA 2002plus und wurde aus diesem Anlass umfassend restauriert. Zwei Jahre später wurde er als herausragendes Beispiel in die Straße der Gartenkunst an Rhein und Maas aufgenommen.
Die Teilnehmer genossen kurzweilige, informative 2 ½ Stunden mit einem enthusiastischen, äußerst eloquenten Parkführer. Claus Lange wäre durchaus in der Lage gewesen, noch weitere Stunden über dieses Kleinod zu erzählen. Während seiner aktiven Zeit bei der Stadt Düsseldorf war er verantwortlich für alle Düsseldorfer Park- und Gartenanlagen und hat viele Impulse gegeben, die umgesetzt wurden. Auch in Benrath hat er Akzente gesetzt, aber immer unter historischen Vorgaben.
Waren die Morgentemperaturen während unseres Spaziergangs noch sehr angenehm, so wurde es im Tagesverlauf doch wieder recht schwül, was die Gruppe aber nicht weiter beeinträchtigen konnte, da jede Führung und jeder Spaziergang mit Claus Lange irgendwo in einem nahegelegenen Café oder Bistro ausklingt. So auch in Benrath. Das Bistro Ruthis direkt am Schloss bescherte den Teilnehmern noch eine angenehme Verweildauer auf der Terrasse.
Was im kommenden Jahr auf dem Plan stehen wird, ist noch nicht zu Ende gedacht. Ideen liegen aber schon vor. Schau’n wir mal, was der MKK letztendlich in seine nächsten Programme aufnehmen wird.

Steffi Valentin

Freigegeben in Neues vom MKK

50 Jahre Meerbusch

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