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Sonntag, 04. September 2016 20:53

Orgelkonzert im Kölner Dom

Eine kleine MKK-Gruppe besuchte den Kölner Dom, um das für dieses Jahr letzte Dienstagabend-Orgelkonzert zu erleben. Jedes Jahr im Juli bis August werden immer dienstags insgesamt 12 kostenlose Orgelkonzerte mit wechselnden Organisten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern veranstaltet.

Das erste, das mittlere und das letzte Konzert wird immer vom "hauseigenen" Dom-Organisten Prof. Dr. Winfried Bönig bestritten. Wir hatten uns für das letzte Konzert entschieden. Wer so eine Veranstaltung noch nie erlebt hat, kann es nicht glauben, dass in diesem hohen Gotteshaus bis zu Beginn des Konzertes alle, aber wirklich alle Sitzplätze besetzt sind. Darüber hinaus platzieren sich die Besucher auf mitgebrachten Camping-, Regiestühlen und sonstigen Sitzgelegenheiten rund um die Säulen herum und in sämtlichen Gängen. Und alle wollen nur eins: Dem einstündigen Orgelkonzert beiwohnen.

Für eine Stunde Unterhaltung nehmen die Besucher teils lange Anfahrten in Kauf. Aber es lohnt sich. Wir waren bereits kurz nach 18 Uhr im Dom und hatten noch die besten Sitzplätze zur Auswahl. Von dort aus hatten wir einen uneingeschränkten Blick auf beide Orgeln.

Fazit: Sicherlich waren wir nicht zum letzten Mal zu einem Orgelkonzert im Kölner Dom.

Freigegeben in Neues vom MKK
Donnerstag, 09. Juni 2016 22:42

Mit dem MKK am 28.05.2016 in Köln

Führung unter die Dächer und in die Schatzkammer des Kölner Doms

Ein Bericht zusammengestellt von Helmut Vester


Der Kölner Dom ist nicht nur eine der größten und bedeutendsten Kathedralen weltweit, zu seiner Ausstattung gehören auch Kunstwerke, die schon seit Jahrhunderten weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt und berühmt waren.

Die Schatzkammer des Kölner Doms

Die Domschatzkammer in den mittelalterlichen Gewölberäumen besteht aus sechs Räumen auf drei Etagen. Sie führt bis auf die römische Stadtmauer und einen römischen Abwasserkanal hinab. Sie beherbergt kostbare Reliquiare, liturgische Geräte, Handschriften, Gewänder und Insignien der Erzbischöfe und Domgeistlichen vom 4. bis ins 20. Jahrhundert.

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Der Schrein der Heiligen Drei Könige ist das größte, künstlerisch bedeutendste und inhaltlich anspruchsvollste Reliquiar des Mittelalters. Besucher des Doms zieht er förmlich in seinen Bann. Nun gibt es aber in der Schatzkammer des Doms weitere Kleinodien, die einer Betrachtung würdig sind.

IMG 1792 1500So ist der Schrein des Erzbischofs Engelbert I von Köln von 1633  ein weiteres Prunkstück, das in der Schatzkammer bewahrt wird. Der Schrein wurde ca. 450 nach dem Tode des Erzbischofs angefertigt und gilt heute als einer der prachtvollsten barocken
Reliquienschreine im deutsch sprachigen Raum.

Pluviale und fünf Mitren: Diese wurden 1743 von seinem Bruder, dem Kölner Erzbischof Clemens August von Wittelsbach und weitern Bischöfen zur Krönung Kaiser Karls VII  getragen. Die fünf Mitren symbolisieren die fünffache Bischofswürde Kölns (Köln, Münster, Osnabrück, Paderborn, Hildesheim).  

 

 

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IMG 1800 1500Prunkmonstranz von 1657
Diese wurde 1975 geraubt und fast vollständig zerstört. In mühseliger Kleinarbeit aber in der heutigen Form wiederhergestellt.

Insignien, Schwert und Bischofsstab, der Kölner Erzbischofe im MittelalterIMG 1798 1500

Ein Insignie ist ein Zeichen staatlicher, ständischer oder religiöser Würde und Macht. Insbesondere in politischen Zusammenhängen ist auch von Herrschaftszeichen die Rede. Die Insignien sollen die soziale Stellung, den Dienst oder das Amt des Trägers nach außen hin sichtbar machen.

 

Reliquienmonstranz des hl. Sebastian

IMG 1791 1500Reliquien finden sich in allen Hauptreligionen, vor allem aber im Christentum. Die Reliquienverehrung ist eine der ältesten Formen der Heiligenverehrung und bereits seit der Mitte des 2. Jahrhunderts nachweisbar. Die großen Kathedralen des Mittelalters verdanken ihre Entstehung und ihren Ruhm vor allem hochverehrten Reliquien. Auf dem Konzil von Trient, dem Konzil, das die Gegenreformation einleitete, wurde die Reliquienverehrung ausdrücklich empfohlen und Kritik seitens der Reformatoren zurückgewiesen. In der Folge blühte die seltener gewordene Reliquienverehrung in katholischen Gebieten wieder auf. Wallfahrten zu Reliquienschreinen wurden zu einem wichtigen Mittel der Gegenreformation.

 

 

Der Dom zu Köln

1880 wurde der Dom nach über 600 Jahren vollendet, getreu den Plänen der Kölner Dombaumeister des Mittelalters und dem erhaltenen Fassadenplan aus der Zeit um 1280. Die Fertigstellung des Domes erfolgte in der Zeit der industriellen Revolution. Nirgendwo wird dies deutlicher als bei einer Führung über die Dächer des Domes.

Der Dom ist und bleibt eine ewige Baustelle. Unter kundiger Führung betrachteten wir den Dom aus einer ungewöhnlichen Perspektive.

Mit dem Lastenaufzug der Dombauhütte kamen wir bis an die Dachkante und begaben uns in ca. 45 Meter Höhe über „schwankenden Planken“ in den hohen Dachstuhl des Doms. 

Unter und an den Dächern des Doms

Bei der Fertigstellung des Doms im 19. Jahrhunderts setzten die Dombaumeister modernste Techniken ein, insbesondere für den Dachbau. Eine neuzeitliche, filigrane
Eisenkonstruktion, die älter ist als der Eifelturm, trägt die Lasten des Daches. Diesem Umstand verdankt der Dom auch sein Überleben im Zweiten Weltkrieg.

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Unter den Dächern des Kölner Doms

Ein Bericht von Stefania Schnorbus

Die Fahrt nach Köln zum Dom am 28. Mai 2016 stieß bei Mitgliedern und Freunden des MKK auf großes Interesse.

Mit dem Lastenaufzug und vielen, vielen Treppen haben wir zunächst den 3. Turm des Doms bestiegen und eine großartige Aussicht über die Stadt und weit ins Land genossen. Durch leichten Dunst war Düsseldorf nicht zu sehen - glücklicherweise - wie uns ein Brandmeister auf gut Kölsch wissen ließ. Durch ihn haben wir viel Wissenswertes über die komplexe Technik des Brandschutzes für den Dom erfahren. Wer denkt an so etwas, wenn er den Dom von unten oder innen betrachtet.

Die Vielfalt der gotischen Türme, Türmchen und Figuren, die man bei den Übergängen  zwischen den einzelnen Teilen des Rundgangs wahrnehmen kann, ist beeindruckend. Und alles muss ständig unter den Dächern von der Dombauhütte restauriert und bearbeitet werden. Die Geräumigkeit dieser Werkstätten kann man nicht erahnen, man muss sie sehen. Es gibt Lastenaufzüge für den Transport, Werkzeugkammern und Räume für die einzelnen Gewerke sowie Aufenthaltsräume für die Handwerker.

Vor Kopf hoch oben prangt der preußische Adler unter dem Dach. So richtig gern hat man den Preußenkönig in Köln nicht gehabt, auch wenn ihm die Fertigstellung des Doms 1880 letztendlich zu verdanken ist.

Abschluss dieser Führung war der Blick hoch oben auf die Fenster, wobei wir erkennen konnten, dass wunderbarerweise die alten Farben sich auch in dem Fenster von Gerhard Richter wieder finden. 

Nur eine kurze Pause blieb und die Führung in die Schatzkammern begann. Keinen Fußbreit unter der Erde Kölns und schon sind römische Mauern sichtbar.  Die Gewölbe der Schatzkammer führen uns tief unter die Erde, wo uns Stadt- Reichs-und Kirchengeschichte wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. Beeindruckend ist die Reichhaltigkeit und der unschätzbare Wert des Domschatzes. Die Geschichten, die sich um die einzelnen Teile ranken, sind wunderschön. Ob sie alle stimmen? Das Geheimnis bleibt lebendig durch das Weitererzählen und das Fortschreiten der Zeit.

 

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