Kulturkreis Meerbusch

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Dienstag, 23. Februar 2016 14:18

Ausstellung "Weltkunst" im Von der Heydt-Museum

Ausstellung Von der Heydt-Museum - "Weltkunst. Von Buddha bis Picasso" vom 20. Februar 2016

Vor der Kür kommt erst die Pflicht! Die Anfahrt nach Wuppertal-Elberfeld war etwas problematisch, da die gesamte Innenstadt und das Terrain um den Hauptbahnhof herum wegen riesiger Baumaßnahmen nur schwer zugänglich war. Für einen 3-Tonner wäre es leichter gewesen, doch unser Bus war ein 16 Tonner und dann auch noch für Brückenunterführungen viel zu hoch. Unser versierter Fahrer Frank Schornstein hat trotz Schwierigkeiten alle Hürden bewältigt. Großes Kompliment an ihn!

Doch nun zum Museum und der Ausstellung. Das Von der Heydt-Museum ist bekannt für großartige Ausstellungen. Seit vielen Jahren sind wir Gast im VdHM und haben dort schon Großartiges gesehen. Meist waren es Sonderausstellungen französischer Impressionisten, doch dieses Mal durften wir die Sammlung Eduard von der Heydt unter dem Titel "Weltkunst - Von Buddha bis Picasso" erleben. Seitdem wir das VdHM besuchen, führt uns durch die jeweilige Ausstellung eine ganz herausragende Kunsthistorikerin, Dr. Anja Thomas-Netik. So auch dieses Mal. Aufgrund der großen Resonanz hatte der MKK noch eine zweite Führerin gebucht. Auch sie war sehr professionell. 37 Personen erlebten diese faszinierende Ausstellung. Eduard von der Heydt sei Dank dafür!

Der deutsch-schweizerische Bankier Eduard Freiherr von der Heydt (1882-1964) ist einer der bedeutendsten Sammlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Mit feinem Gespür für Qualität trug er eine Kunstsammlung von Weltrang zusammen. Neben herausragenden Meisterwerken der europäischen Kunst von den altern Niederländern über die Impressionisten und Expressionisten bis hin zu Picasso faszinierten ihn die Zeugnisse außereuropäischer Kunst und Kultur - aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien. Entscheidend für Eduard von der Heydt war die ästhetische Wirkungskraft der Kunstgegenstände. Geleitet vom Gedanken einer Weltkunst, einer universalen Betrachtungsweise der Kunst, präsentierte er Bilder von van Gogh, Munch, Picasso und Gauguin zusammen mit Buddhaköpfen aus China und Kambodscha, mittelalterliche und expressionistische Skulpturen neben Kultfiguren aus Papua-Neuguinea und dem Kongo.

Die Ausstellung folgt den Lebensstationen Eduard von der Heydts: von Wuppertal-Elberfeld, wo sein Vater, der Bankier August Freiherr von der Heydt, 19023 das heutige Von der Heydt-Museum mit gegründet hatte, nach Amsterdam, wo er sein erstes Privatmuseum eröffnete, weiter nach Zandvoort, wo er Kunst in seinem Haus am Meer präsentierte, dann nach Berlin, wo er mit der avantgardistischen Ausgestaltung seiner Villa am Wannsee im Bauhaus-Stil und als Vorsitzender der Freund der Nationalgalerie eine moderne Ausrichtung verfolge, und schließlich nach Ascona, wo er für seine Kunstwerke ein großzügiges Domizil auf dem legendären Monte Verità, dem "Berg der Wahrheit" schuf.

Die Ausstellung führt die bedeutendsten Werke seiner Sammlung wieder zusammen und lässt das weltoffene Flair seines Sammlererlebens wiedererwachen. Sie beleuchtet aber auch die Schattenseiten der Biographie von Eduard von der Heydt: 1937 Schweizer Staatsbürger geworden, war er in Finanzgeschäfte für den deutschen militärischen Nachrichtendienst während des Zweiten Weltkriegs verwickelt. 1948 wurde er deshalb vor ein Schweizerisches Militärgericht gestellt, in dem Prozess jedoch freigesprochen.

Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal und das Museum Rietberg in Zürich verdanken seinem Vermächtnis wesentliche Bestände, die, jetzt zusammengeführt, zeigen, dass die Von der Heydt-Sammlung wohl die bedeutendste private Kunstsammlung Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem Museum Rietberg Zürich und dem Von der Heydt-Museum Wuppertal.

Im Anschluss an die Führung besuchten die meisten der Teilnehmer noch das hauseigene Kino, in dem nochmals die Entstehung und Geschichte dieser Ausstellung in ca. 35 Minuten vorgestellt wurde. Ein abschließender Besuch in den umliegenden Cafés sorgte für ein gutes Wohlgefühl der Teilnehmer bevor die Heimfahrt angetreten wurde.

Das Fazit aller Teilnehmer: Der Tag war ein Kunstgenuss pur und hinterlässt bei allen Teilnehmern viele großartige Eindrücke.

Steffi Valentin

Fotos: Von der Heydt Museum, mit freundlicher Genehmigung

Freigegeben in Neues vom MKK

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