Kulturkreis Meerbusch

Montag, 25. Januar 2016 12:46

Bericht über den Besuch der Heinz Mack-Ausstellung

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Bericht über den Besuch der Heinz Mack-Ausstellung im Museum Küppersmühle im Duisburger Hafen am Samstag, 23. Januar 2016

Mit so einer großen Resonanz hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Der Vorschlag, unseren Mitgliedern diese Ausstellung anzubieten, kam von unserer Kunsthistorikerin Dr. Margot Klütsch, die auch Mitglied im MKK ist. Und siehe da, die Anmeldungen überschlugen sich, so dass wir schnell eine Teilnehmergruppe von mehr als 20 Teilnehmern hatten. Daraufhin bemühte sich Frau Dr. Klütsch um eine zweite Führung, und dies mit Erfolg. Jetzt konnte ich weitere Anmeldungen annehmen. Mit 43 Teilnehmern fuhren wir am Samstag mit unserem Busunternehmer BRINGS in Richtung Duisburger Hafen.

Zur Einführung noch ein paar Informationen zu Heinz Mack, dem fast 85-jährigen Künstler. Er studiert zunächst an der Kunstakademie Düsseldorf und anschließend an der Universität Köln (Philosophie), bevor er 1957 gemeinsam mit Otto Piene in Düsseldorf die Künstlergruppe ZERO gründet, der später auch Günther Uecker beitritt. Heinz Mack nimmt 1959 und 1966 an der documenta teil, 1970 an der Biennale in Venedig. Er arbeitet sehr erfolgreich und bekommt zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Er ist in namhaften öffentlichen Sammlungen vertreten und wurde in über 300 Einzelausstellungen präsentiert. Das Licht ist das beherrschende Thema seines vielseitigen künstlerischen Schaffens. Der Künstler lebt und arbeitet in Mönchengladbach und auf Ibiza.

Eine interessante Anmerkung an dieser Stelle: Macks Werke, die hier usgestellt sind, werden das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Sie stammen aus verschiedenen Schaffensphasen und Werkgattungen. Das zentrale Thema bei all seinen Kunstwerken ist das zentrale Thema LICHT.

Ein Highlight war schon der erste Raum, den wir betraten: Er nennt ihn "Ein Raum für Apollo", den er speziell für die Duisburger Ausstellung entworfen hatte. Alle Wände waren farbig, fast knallig gestrichen. Der Raum war komplett leer, lediglich sieben frei verteilte schmale Farbstelen durchmessen den Raum vom Boden bis zur Decke. Dieses Farb-Licht-Projekt wird zu einem Erlebnisraum für den Betrachter, der die Farben in ihrer faktischen, aber auch psychischen Wirkung erlebt.

Den Mittelpunkt der Ausstellung bilden Macks Skulpturen, deren Erscheinung der Bildhauer immer als immateriell und lichthaft evoziert. In konsequenter Fortführung seiner illusionistischen Idee schuf Heinz Mack kinetische Objekte wie das vom Künstler aufwändig restaurierte Große Licht-Prisma aus dem Jahr 1983 oder seine Rotoren, deren sich langsam drehende Kreisscheiben den Blick des Betrachters bannen, indem ihre Oberflächenstrukturen durch mediative, optisch-illusorische Irritationen das Licht brechen.

Seit Ende der 1950er Jahre konzentriert sich der Künstler besonders auf die unberührten Naturräume von Wüste und Arktis. Vor diesem Hintergrund entstanden die im MKM ausgestellten Werke unterschiedlicher Naturraum-Projekte. Macks Installationen werden dabei Teil der Naturlandschaft, vom Künstler fotografisch dokumentiert. Zitat: "Alles, was ich in der Wüste und in der Arktis getan habe, hat deren Unberührtheit nicht verletzt, sondern bestätigt. Meine Kunst ist keine Abstraktion der Natur, und sie möchte nicht den Sieg über die Natur davontragen, die Natur ist nicht mein Feind."

Auch die großformatigen farbintensiven Leinwänden offenbaren Macks Philosophie der lebenswichtigen Kraft des Lichts. Zitat: "Malerei hat mich immer fasziniert, wenn sie von Licht erfüllt ist. Aber Malerei ist für mich auch weit mehr: Sie ist jener Vordergrund des unendlich tiefen und schwarzen Raums, in dem Licht und Farbe untrennbar eins geworden sind. Die Identität von Licht und Farbe, welche im Spektrum sichtbar, wird, ist der Gegenstand meiner Malerei - es ist ihr einziger Gegenstand."

Begeistert und beeindruckt von dieser Ausstellung nutzten die Teilnehmer aber auch noch die Möglichkeit, sich den Film über Heinz Mack oder Kunstwerke weiterer Künstler wie Gerhard Richter, Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Markus Lüpertz u.v.a. anzusehen und/oder sich mit einer Stärkung im sehr gemütlichen Museumscafé zu belohnen, bevor es wieder in Richtung Meerbusch ging.

Steffi Valentin

 

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