Kulturkreis Meerbusch

Freitag, 15. April 2016 11:13

MKK besucht die Museumsinsel Hombroich in Neuss am 9. April 2016

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Was war das für ein schöner sonniger Frühlingsnachmittag auf der Museumsinsel Hombroich. 25 Teilnehmer hatten sich vor der Museumskasse eingefunden, um diesen besonderen Ort jenseits des hektischen Alltags kennen zu lernen oder die bereits früher gewonnenen Kenntnisse dieses Idylls zu vertiefen.

Und wieder einmal durften wir von der Professionalität unserer führenden Kunsthistorikerin Dr. Margot Klütsch profitieren. Sie kennt die Insel innen und auswendig und hatte sich für diese besondere Führung, nämlich den Teilnehmern die Sammlung des Gründers Karl-Heinrich Müller (1936 - 2007) vorzustellen, noch einmal umfassend vorbereitet.
"Kunst parallel zur Natur", ein Zitat von Paul Cézanne, - das findet und fühlt der Besucher auf diesem außergewöhnlichen Museumsareal auf Schritt und Tritt. In einer 23 Hektar großen Park-Aue und Terrassenlandschaft vereinen sich wahrhaftig Kunst und Natur. Das 1987 eröffnete Museum Insel Hombroich ist der verwirklichte Traum des Düsseldorfer Sammlers Karl-Heinrich Müller (1936-2007). Dieser Kulturraum liegt, eingebettet in eine von dem Gartenarchitekten Bernhard Korte (1942-) kenntnisreich und einfühlsam gestaltete, renaturierte Park- und Auenlandschaft, direkt an der Erft. Zehn begehbare skulpturale Architekturen/Pavillons, entworfen von dem Bildhauer Erwin Heerich (1922-2004), stehen als autonome Kunstwerke in dieser Landschaft; dazu zwei historische und weitere Atelier- und Wohngebäude. In den Pavillons, die als begehbare Skulpturen in der Landschaft die umfangreiche Sammlung der von Müller 1997 gegründeten Stiftung Insel Hombroich beherbergen, korrespondieren Kunstwerke aus zwei Jahrtausenden und verschiedenen Kulturen miteinander. Müllers breit gefächerte Sammlung spannt einen weiten Bogen von den Schätzen des Altertums und ethnischen Kultgegenständen über die klassische Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Auf dem Areal befinden sich Kunstwerke unterschiedlicher Zeiten und Kulturen: Chinesische Glaskunst des 18. Jahrhunderts tritt in Dialog mit den Werken von Hans Arp und Kurt Schwitters, kambodschanische Khmer Skulpturen stehen den Farbraumkörpern von Gottfried Graubner (1930-2013)), der die Präsentation im Museum Insel Hombroich als Gesamtkunstwerk konzipierte, gegenüber.

Auch heute noch arbeitet ein ganz bekannter Künstler auf der Museumsinsel: Anatol Herzfeld (1931), Schüler von Josef Beuys. Wir konnten ihn von weitem bei der Arbeit vor seinem Atelier beobachten. Sein Werk ist vielseitig und umfasst große Stein- und Stahlskulpturen ebenso wie Radierungen und Gemälde.

Aber etwas ist hier nicht so wie in allen anderen "normalen" Museen: Der Besucher sucht vergeblich Hinweisschilder, Erklärungen oder didaktische Anmerkungen und ist aufgefordert, sich auf seine eigene Wahrnehmung und sein Urteilsvermögen zu verlassen. Ergo findet man auch auf den Wegen durch den Park weder Wegweiser noch Hinweise zu den vielen unterschiedlichsten Pflanzen. Die Besucher können und sollen sogar auf dem weitläufigen Gelände ihre eigenen Wege finden und dabei Kunst ebenso wie Natur entdecken. Diese Freiheit des Geistes macht den besonderen Reiz dieser Kulturstätte aus. Ein Tag im Museum Insel Hombroich schärft die Sinne. In dem Zusammenhang trifft das Zitat von Paul Cézanne "Kunst parallel zur Natur" auf das Museum Insel Hombroich hundertprozentig zu.
Den Fortbestand des einzigartigen Kulturraums Insel Hombroich sicherte Müller 1997 mit der Gründung einer Stiftung. In diese Stiftung brachte Müller seinen gesamten Kunstbesitz, die Gebäude, den Grundbesitz sowie seine Bibliothek und Manuskripten-Sammlung ein.
Karl-Heinrich Müller starb 2007 und er fand seine letzte Ruhestätte im Museum Insel Hombroich.

Nach einer zweistündigen Führung hatten die Teilnehmer dank unserer engagierten Führerin Dr. Margot Klütsch viel von der Museumsinsel kennen gelernt, aber längst noch nicht alles. Immer wieder war zu hören, dass der eine oder andere nicht zum letzten Mal hier gewesen ist.

Und mit einem rustikalen Imbiss, teilweise draußen vor dem Restaurant im herrlichen Sonnenschein genossen, endete der Besuch auf der Museumsinsel Hombroich. Der Imbiss ist übrigens im Eintrittspreis enthalten.

Steffi Valentin

13. April 2016

Gelesen 2978 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 27. April 2016 13:26

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