Trotz des herrlichen Sommerwetters fanden sich 22 interessierte Teilnehmer an der Veranstaltung
des Meerbuscher Kulturkreises, der am 22. August die Ausstellung Miro. Malerei als Poesie im K20 besuchte.

Die Kunsthistorikerin Dr. Margot Klütsch veranschaulichte bei einem informativen Rundgang
die Entwicklung von Miros charakteristischer Formensprache.
Miro war mit den wichtigsten Dichtern der Pariser Avantgarde befreundet und erhielt von ihnen
entscheidende Impulse.
An ausgewählten Werken der Ausstellung verdeutlichte unsFrau Dr. Klütsch sehr aufschlussreich
und eindringlich, inwiefern biografische, politische und eben auch literarische Momente Miros
Schaffen beeinflussten, sodass wir Miro als einen facettenreichen Künstler kennenlernten:
Zum Beispiel werden die frühen, farbenfrohen Werke der 20ziger Jahre gezeigt, in denen
er zwar noch gegenständlich malte, aber unter Verzicht auf perspektivisches Zeichnen mit
der Tradition brach.
In den 30ziger Jahren wurde dieser Bruch fortgeführt, indem er monochrome Bildgründe mit fleckigen
Strukturen erstelle, in denen sich Formen und Figuren entdecken lassen.
In der Zeit des Faschismus und des zweiten Weltkrieges wird in der düsteren Atmosphäre
seiner Werke eine politische Protesthaltung deutlich. Joan Miro verdankt seine Bekanntheit
seiner hellen, fröhlich erscheinenden Bildwelt, durch die er nach dem Krieg einer neuen Hoffnung
Ausdruck verlieh. Das Spätwerk wirkt auf den Betrachter teilweise eher verstörend.
So erhielten wir durch Frau Dr. Klütschs Führung Einblick in ein ganzes Künstlerleben.
Dafür vielen Dank!